Innensenator Heino Vahldieck präsentierte heute die Kriminalitätsstatistik. Die Zahl der Delikte sank in Hamburg um 5,1 Prozent.

Hamburg. Die Kriminalitätsrate in Hamburg ist im vergangenen Jahr um mehr als fünf Prozent gesunken. Damit wurden 2010 so wenig Verbrechen registriert wie seit 30 Jahren nicht mehr. Als erstes Bundesland hat Hamburg am Donnerstag seine Kriminalstatistik für das vergangene Jahr vorgestellt. Die Zahl der erfassten Straftaten ging im Vergleich zu 2009 laut Innensenator Heino Vahldieck (CDU) um 5,1 Prozent zurück. „Noch nie war das Risiko, in Hamburg Opfer einer Straftat zu werden, so gering wie in den letzten Jahren“, sagte Vahldieck. 2010 sank die Zahl der Delikte auf knapp 225.000 Fälle. In nahezu allen Kriminalitätsbereichen registrierte die Polizei weniger Straftaten.

Im Bereich der Gewaltdelikte sank die Zahl der Verbrechen danach um 10,1 Prozent. Bei den Raubdelikten wurde ein Rückgang um 10,8 Prozent auf 2650 Taten im Vergleich zu 2009 erfasst. Auch bei Vergewaltigungen und sexueller Nötigung ging die Zahl der Straftaten um 8,9 Prozent auf 192 Taten zurück. Zugleich wurden 12,2 Prozent weniger Rauschgiftdelikte registriert. Hamburg sei nicht mehr die Stadt, die Drogenabhängige aus ganz Deutschland anziehe, sagte der Innensenator. Als Grund für den Rückgang nannte Vahldieck unter anderem die verstärkte Polizeipräsenz an den kriminellen Schwerpunkten.

Mehr Anzeigen gab es hingegen bei Wohnungseinbrüchen. Für den Anstieg machte die Polizei vor allem osteuropäische Banden verantwortlich, die auf ihren Beutezügen meist tagsüber serienweise Wohnungen ausräumten. Insgesamt wurden der Polizei 7536 Wohnungseinbrüche gemeldet. Hiervon waren 4675 "erfolgreich".

Deutlich weniger Fälle schwerer oder gefährlicher Körperverletzung verzeichnete auch die Hamburger Hochbahn. Die Zahl der Gewalttaten in Bussen und U-Bahnen ist im Vergleich zum Jahr 2009 um mehr als 22 Prozent zurückgegangen. Insgesamt wurden knapp 420 Taten erfasst. Die Verkehrsmittel der Hochbahn nutzen pro Tag etwa eine Million Fahrgäste.

Lesen Sie dazu auch den Abendblatt-Bericht:

Allermöhe bis Wohldorf: So kriminell war Ihr Stadtteil 2009

Mehr Gewalt, Einbrüche und Raubüberfälle - dafür weniger Morde und Diebstähle. Die Kriminalitätsstatistik der Polizei für das Jahr 2009: Die Gesamtzahl der Straftaten in Hamburg hat sich im Vergleich zu 2008 minimal erhöht: Sie stieg um 0,2 Prozent von 236.444 auf 236.824 angezeigte Fälle. 47,7 Prozent der Taten wurden aufgeklärt - 2,2 Prozent mehr als im Jahr 2008.

+++ SO KRIMINELL WAR IHR STADTTEIL 2009 +++

Zwar stieg vor allem die Zahl der schweren und gefährlichen Körperverletzungen rasant an (+14,8 Prozent, 6328 Fälle) - es gibt aber auch gute Neuigkeiten, vor allem bei den Stadtteilzahlen, die die Polizei veröffentlichte. Abendblatt.de hat die Zahlen für jeden der 105 Stadtteile zusammengestellt (Klicken Sie einfach auf die Zeile "So kriminell war Ihr Stadtteil 2009").

Mit Material von dpa und dapd