Im April hatte der Mann zwei Senioren in Petershagen als Geiseln genommen und ließ sie anschließend in Bad Nenndorf frei. Er gab die Taten zu.

Bielefeld/Petershagen. Das Landgericht Bielefeld hat einen 58 Jahre alten Gewohnheits-Verbrecher wegen Geiselnahme von zwei Rentnern zu neun Jahren Haft und anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt. Der Mann war im April aus dem offenen Vollzug eines Bremer Gefängnisses geflohen und hatte die beiden 72-jährigen Senioren in Petershagen bei Minden als Geiseln genommen. Die Richter seien mit dem Urteil dem Antrag der Staatsanwaltschaft gefolgt, sagte ein Gerichtssprecher am Freitag.

Nach einer Irrfahrt ließ der Mann, der schon mehr als 20 Jahre seines Lebens in Gefängnissen gesessen hat, seine Geiseln in Bad Nenndorf (Niedersachsen) frei. Am folgenden Tag lieferte sich er sich mit dem geraubten Auto seiner Opfer auf der Autobahn 7 von Göttingen bis hinter Kassel eine Verfolgungsjagd mit der Polizei. Dabei wurden drei Autos völlig demoliert. In der Verhandlung hatte der Angeklagte die Taten zugegeben. Der Mann hatte bereits 18 Vorstrafen auf dem Konto, darunter mehrere langjährige Haftstrafen. Mit 14 Jahren habe er seine ersten Straftaten verübt, mit 16 das erste Mal im Gefängnis gesessen. Auch Aufenthalte in Entziehungsanstalten und im psychiatrischen Vollzug hatten keine Besserung gebracht.