Mehrere Streifenwagen stellten den Täter nahe Hildesheim. Der 58-Jährige hatte nach einem Einbruch ein Ehepaar entführt und im Wald ausgesetzt.

Petershagen/Bad Nenndorf. Ein Einbrecher hat ein älteres Ehepaar im ostwestfälischen Petershagen entführt und später im nahen Niedersachsen im Wald ausgesetzt. Das Paar blieb unverletzt. Der per Haftbefehl gesuchte Mann wurde nur wenige Stunden später am Dienstag von der Polizei auf der A7 nach einer Verfolgungsjagd gepackt.

Er war nach der Tat an der Autobahnraststätte Hildesheimer Börde aufgefallen, weil er den Treibstoff für den gestohlenen Mercedes Benz nicht bezahlte und davonfuhr. Die Beamten stellten den 58-Jährigen nach einer 15 Kilometer langen Verfolgungsjagd mit mehreren Streifenwagen auf der Autobahn.

Der Täter verlor dabei die Kontrolle über sein Fahrzeug und schleuderte zunächst gegen die Mittelleitplanke. Danach driftete der Wagen nach rechts auf den Seitenstreifen. Hier wurde der Benz schließlich durch zwei Streifenwagen und ein Zivilfahrzeug der Polizei eingekeilt. Zwei Polizeifahrzeuge und der Mercedes des geschädigten Ehepaares wurden beschädigt.

Der Täter verletzte sich bei der Karambolage leicht. Dennoch leistete er bei seiner Festnahme Widerstand. Er wurde nach erfolgter ambulanter Behandlung im Krankenhaus Melsungen wo ihm auch eine Blutprobe entnommen wurde, in die Justizvollzugsanstalt Kassel gebracht. Auch ein Polizeibeamter erlitt leichte Verletzungen.

Das Ehepaar hatte den Einbrecher am Montagnachmittag dabei überrascht, als der Mann das Einfamilienhaus der beiden Senioren (71 und 72) durchwühlte.

Wie die Polizei mitteilte, packte der etwa 50 bis 60 Jahre alte Täter das Paar in dessen Auto und flüchtete mit den beiden. In Bad Nenndorf ließ der Unbekannte in einem Waldgebiet zunächst die Ehefrau und wenig später an anderer Stelle auch ihren Mann frei. Zuvor raubte er ihnen noch ihr Geld. Dann flüchtete der Mann zunächst über die Bundesstraße 65 Richtung Hannover.

Täter per Haftbefehl gesucht

Bei dem 58-jährigen Festgenommenen handelt es sich um einen polizeibekannten Straftäter, der nach einem Hafturlaub nicht wieder zur Justizvollzugsanstalt in Bremen zurückgekehrt ist. Dort hätte er wegen Urkundenfälschung bis voraussichtlich September 2010 eingesessen. Da er nicht zurückgekehrt war, wurde er seit dem 17. April per Haftbefehl gesucht.

Dem flüchtigen Häftling werden Einbruchsdiebstahl, Geiselnahme, Räuberische Erpressung, Tankbetrug, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Straßenverkehrsgefährdung und Gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr zur Last gelegt werden.

Bei der Spurensuche im Benz wurde eine Schreckschusspistole mit der dazugehörigen Munition gefunden. Auch ein großes Küchenmesser stellten die Beamten Im Auto sicher.