Die Mutter des 13-jährigen Jungen hatte offenbar die Leiche ihres Sohnes gefunden. Die Ermittler gehen von einer Gewalttat aus.

Bodenfelde. Bodenfelde trauert um zwei getötete Jugendliche . Die rund 500 Mitschüler des 14-jährigen Mädchens und des 13-jährigen Jungen haben bei einer Andacht in der Gesamtschule Abschied genommen. Anwohner stellten Kerzen auf. Im Ort herrsche tiefe Bestürzung über das unfassbare Verbrechen , sagte Bürgermeister Hartmut Koch. Er hoffe, die Tat werde bald aufgeklärt. Vor der Schule standen am Montagmorgen ein Streifenwagen und Polizeibeamte. Zahlreiche Eltern brachten ihre Kinder mit dem Auto in die Schule.

Auch bei den Kindern war der Fund der Leichen Hauptgesprächsthema. „Da war alles abgesperrt. Das ist total gruselig“, sagte eine Schülerin. Die Schule wird von Mitarbeitern der Landesschulbehörde eng betreut. Eine Dezernentin und drei Psychologinnen seien an der Schule, sagte Behördensprecherin Susanne Strätz am Montag. Über Hilfsangebote werde gemeinsam mit der Schulleitung und den Eltern beraten. Die Kinder und Jugendlichen würden weiterhin in der Schule betreut, sagte Strätz. Es sei „wichtig, die Schule als geschützte Anlaufstelle offenzuhalten“. Auch am Montag hielt die Schule ihr Betreuungsangebot bis 15.30 Uhr aufrecht.

Die Leichen der beiden Jugendlichen lagen an einem Bach am Ortsrand von Bodenfelde. Offenbar fand die Mutter des Jungen die Leiche ihres Sohnes in dem sumpfigen Waldstück.Wenig später fanden Polizisten in einiger Entfernung das tote Mädchen. Die Ermittler gehen von einer Gewalttat aus; eine Mordkommission wurde eingerichtet. Die Leichen sollen übel zugerichtet worden sein.

Der Hintergrund ist rätselhaft. Die 14-Jährige, die aus sozial problematischen Verhältnissen stammen soll, war bereits am Montag vergangener Woche nach einem Streit aus der elterlichen Wohnung verschwunden. Die Polizei hatte nach ihr gesucht. Die Beamten sollen auch immer wieder Angaben darüber erhalten haben, wo sich die Jugendliche in Bodenfelde aufhielt. Gefunden haben sie die 14-Jährige aber nicht. Der Junge hatte am Sonnabend einen Bekannten zum Bodenfelder Bahnhof bringen wollen. Anschließend war er nicht nach Hause zurückgekehrt. Die Mutter, die zunächst alleine nach ihrem Sohn gesucht hatte, hatte dann in der Nacht die Polizei alarmiert. Die Opfer standen nach den bisher bekanntgewordenen Informationen in keinem näheren Verhältnis zueinander.

Die Ermittler wollen um 14 Uhr bei einer Pressekonferenz in Northeim weitere Angaben machen.