Die Fahrer des Wagens planten offenbar Größeres. Als die Beamten sie in Hamburg-Horn stoppten, trugen sie schusssichere Westen.

Hamburg. Die Männer trugen schwarz, sie zogen sich Handschuhe über und setzten Mützen auf: Dann stiegen sie in ein Auto und fuhren davon. Zivilfahnder, die diese Szene in der Nacht zu Dienstag an der Pagenfelder Straße (Horn) beobachteten, wurden stutzig: Zurecht, wie sich herausstellen sollte. Bei den Männern, beteiligten Beamten zufolge "echte Brecher“, handelte es sich um amtsbekannte "Hells Angels “. Der Mercedes, in den sie gestiegen waren, war voller Waffen.

+++ SO KRIMINELL IST IHR STADTTEIL +++

Alexander D. , 28, und eng verwandt mit einem der ranghöchsten "Hells Angel“ in Norddeutschland und Dominik G., 34, planten offenbar Größeres. Als die Beamten, die die Verfolgung aufgenommen und über Funk Verstärkung angefordert hatten, sie an der Horner Rennbahn stoppten, trugen die beiden schusssichere Westen. Warum sie die unbequemen Kleidungsstücke angelegt hatten, verrieten die Mitglieder des Hells-Angels-Charter "Harbour City“ indes nicht. Bei ihnen fanden sich diverse Pfefferspray-Dosen, Messer, Hammer, Axtstiele, ein Vorschlaghammer, ein Zimmermannsbeil, Motorradhandschuhe und Schutzhelme: Größtenteils also Gegenstände, die sich hervorragend als Stich- und Prügelwerkzeuge eignen.

Strafverschärfend für den vielfach durch Körperverletzungen und gefährliche Körperverletzungen aktenkundigen Alexander D.: Gegen ihn besteht seit Oktober 2007 ein absolutes Verbot, Waffen und Munition bei sich zu tragen und zu besitzen. Das Verbot war Teil eines Gerichtsurteils. Die Kripo versucht nun, die Hintergründe der Bewaffnung aufzuhellen. Gegen die beiden Rocker sind Strafverfahren eingeleitet worden.