Mehrere Personen stürmten die Brücke einer Elbfähre der Linie 62, die Wasserschutzpolizei nahm die Täter auf dem Schiff fest. Protestaktion zu Öcalan.

Hamburg. Mehrere Kurden haben versucht, eine Hamburger Hafenfähre zu entführen. Mehrere Personen sollen im Bereich Finkenwerder die Brücke der Elbfähre gestürmt und sich darin eingeschlossen haben. Sie wiesen den Kapitän an, nicht in Finkenwerder anzulegen, sondern auf der Elbe zu bleiben. Außerdem hätten sie eine Fahne mit Bezug zum Chef der Kurdischen Arbeiterpartei PKK, Abdullah Öcalan, entrollt.

Es soll sich um eine Protestaktion zur geforderten Freilassung des inhaftieren Führers handeln. Aus dem selben Grund hatten Kurden auch schon einmal unangemeldet das Hamburger Rathaus gestürmt . Nach etwa 40 Minuten legte die Wasserschutzpolizei an der führerlos im Hafen dümpelnden Fähre an und soll die vier Frauen und fünf Männer festgenommen haben. Ersten Angaben der Polizei zufolge wurden weder bei der Erstürmung der Brücke noch bei den Festnahmen Menschen verletzt. Die Täter sollen nicht bewaffnet gewesen sein und ließen sich widerstandslos festnehmen. Ein Spezialeinsatzkommando wurde in Bereitschaft versetzt, kam aber nicht zum Einsatz. Passagiere hätten die Polizei alarmiert. Die Wasserschutzpolizei holte die 60 Passagiere von Bord, dann habe sie die Brücke wieder unter Kontrolle gebracht.

Die Passagiere seien an Land gebracht worden. Auch die Hafenfähre habe schließlich anlegen können. Die Festgenommenen wurden verhört. Der Staatsschutz übernahm die Ermittlungen. Die Teilnehmer der Aktion müssten sich zumindest wegen gefährlichen Eingriffs in den Schiffsverkehr verantworten, hieß es. Erst am Mittwoch waren Kurden den Angaben zufolge auf den Turm des Hamburger Michel gestiegen und dort ein Transparent entrollt. (dfe/dpa/dapd)