Der Beamte hatte gemeinsam mit Kollegen an der Maxstraße das Auto eines Verdächtigen gestoppt, wollte den Fahrer dann kontrollieren.
Hamburg. Der Schuss ging im wahrsten Sinne nach hinten los - oder nach unten. Bei einem Polizeieinsatz an der Maxstraße in Eilbek hat sich ein Polizist gestern durch seine Dienstwaffe selbst verletzt. Ein Schuss löste sich, als der Beamte einen Autofahrer kontrollieren wollte. Die Kugel drang, wie Polizeisprecherin Ulrike Sweden gestern mitteilte, "in den Oberschenkel des 40-Jährigen ein und verursachte eine Fleischwunde".
Unfälle dieser Art sind äußerst selten, hieß es aus der Pressestelle der Polizei. Warum sich der Schuss löste, ist noch völlig unklar. Der 40-jährige Beamte, der dem auf Organisierte Kriminalität spezialisierten Landeskriminalamt (LKA) 6 angehört, gilt als erfahrener Polizist.
Bei dem Einsatz benutzte er eine Polizeiwaffe der alten Generation, eine Sig Sauer P225, die mit Neun-Millimeter-Munition bestückt wird und seit mehr als 30 Jahren in Hamburg im Einsatz ist. Somit kann ausgeschlossen werden, dass der Unfall Folge der Waffenumstellung auf ein neueres Pistolenmodell war.
Als Teil einer Kontrolle hatte der in Zivil gekleidete Polizist zusammen mit einem Kollegen einen Audi A3 an der Maxstraße angehalten, um den Fahrer wegen des Verdachts des Rauschgifthandels zu überprüfen. "Dabei ist es normal, dass einer den Wagen mit der Hand an der Waffe sichert", so die Polizei.
So weit kam es dann aber nicht. Schon beim Aussteigen aus seinem Dienstwagen soll sich der Schuss aus der Pistole gelöst haben. Ob die Waffe zu dem Zeitpunkt noch im Holster steckte, soll jetzt geklärt werden.
Während der Polizist von einem Notarzt versorgt und in ein Krankenhaus gebracht wurde, wurde der 31 Jahre alte Fahrer des überprüften Audi festgenommen und ins Polizeipräsidium in Alsterdorf gebracht.