In Gailhof hatte ein Jäger seine Familie bedroht, in Plumhof ein 65-Jähriger Selbtsmord angekündigt. In beiden Fällen gaben Angehörige Tipps.
Hannover. Die Polizei hat das Waffenlager eines Jägers in der Nähe von Hannover ausgehoben, nachdem dieser seine Familie bedroht hatte. Die Angehörigen hatten zuvor eine Strafanzeige erstattet. Bei dem 52-Jährigen seien am Mittwoch in Gailhof elf Pistolen und Gewehre sowie mehrere Hundert Schuss scharfe Munition sichergestellt worden, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Sämtliche Waffen waren angemeldet. Bei der Durchsuchung waren auch die zwei Sprengstoffspürhunde Pepper und Castor der Reiter- und Hundestaffel der Polizeidirektion Hannover beteiligt.
Ebenfalls am Mittwoch beschlagnahmten die Ermittler bei einem Sportschützen in Plumhof 33 Schusswaffen, von denen 24 nicht registriert waren. Der 65-Jährige war ins Visier der Fahnder geraten, weil er gedroht hatte, sich selber zu erschießen. Ihm droht ein Verfahren wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz.
Nach dem Amoklauf von Winnenden im vergangenen Jahr waren die Kontrollen von Waffenbesitzern in Niedersachsen verschärft worden. Seitdem bekommen sie unangemeldeten Besuch von Kontrolleuren. 3021 Mal waren die Behörden von Ende Juli 2009 bis Mitte März 2010 im Einsatz und überprüften stichprobenartig , wo Jäger und Schützen ihre Waffen und die Munition aufbewahren. Im vergangenen Jahr hatten die Menschen in Niedersachsen insgesamt 26 608 Waffen freiwillig abgegeben. Der Großteil davon wurde bereits in den Hochöfen der Salzgitter AG eingeschmolzen .
In beiden aktuellen Fällen in Gailhof und Plumhof hätten besorgte Angehörigen die Ermittlungen ins Rollen gebracht, sagte ein Polizeisprecher. Damit andere Personen nicht gefährdet werden, sei die Region Hannover eingeschaltet worden. Diese entzog daraufhin die Waffenscheine. Anschließend durchsuchten Beamte auf Anordnung des Amtsgerichts Burgwedel die beide Einfamilienhäuser.