Hamburg. Hamburger Finanzbehörde warnt vor Betrugsmasche: Empfänger werden unter Druck gesetzt. Bei Zahlung landet das Geld auf Auslandskonten.
Betrüger verschicken seit einiger Zeit in Hamburg per Post gefälschte Steuerbescheide. Darin werden die Empfänger zeitlich unter Druck gesetzt. Das Ziel: Die Opfer sollen ihre angeblichen Schulden möglichst schnell begleichen. Das Geld landet aber in der Regel auf Konten im Ausland. Es wiederzubekommen, ist fast aussichtslos.
Die Finanzbehörde warnt: In der Hansestadt sind vermehrt solche falschen „Bescheide“ mit der Angabe „Bescheide für 2023 über Einkommensteuer, Solidaritätszuschlag“ von Betrügern an Hamburger und Hamburgerinnen verschickt worden.
Es sind in der Regel Nachforderungen, die in einem scheinbar amtlichen, dem Schreiben des echten Finanzamtes nachempfundenen Brief, gefordert werden. Solche Schreiben schicken Betrüger an Adressen, die sie oft im Darknet gekauft, aber auch aus offiziellen Quellen haben.
Steuer Hamburg: Finanzbehörde warnt – durch Druck soll schnelle Zahlung erzwungen werden
In der Regel ist das Zahlungsziel kurz. Um zusätzlichen Druck zu erzeugen, werden hohe Verspätungszuschläge angedroht, wenn nicht sofort gezahlt wird. Die Empfänger sollen nicht viel Zeit zum Nachdenken oder zur Überprüfung haben. „Seien Sie wachsam und helfen Sie mit, derartigen Betrügereien entgegenzuwirken“, appelliert Finanzsenator Andreas Dressel. „Wenden Sie sich bei Bedenken gerne an Ihr zuständiges Finanzamt.“
Die Betrugsmasche läuft bereits einige Zeit. Nicht nur Empfänger in Hamburg sind betroffen. Vergleichbare Schreiben wurden auch an Adressen in anderen Bundesländern verschickt.
Finanzbehörde Hamburg: So erkennt man die gefälschten Finanzamt-Schreiben
Dabei ist es schnell möglich, ein falsches Schreiben vom Finanzamt zu entlarven. Zunächst sollte man überprüfen, ob die in dem Brief angegebene Steuernummer stimmt. Ist sie nicht mit der eigenen Steuernummer identisch, dürfte es sich um eine Fälschung handeln. Auch die Kontonummer, auf die das Geld überwiesen werden soll, sollte man überprüfen, rät die Finanzbehörde.
Das Finanzamt verschickt Schreiben, in denen eine einheitliche Bankverbindung der Steuerkasse Hamburg bei der Deutschen Bundesbank angegeben wird. Die IBAN lautet DE03 2000 0000 0020 0015 30. Weicht das in dem Schreiben angegebene Konto in dem erhaltenen Schreiben davon ab, dürfte es sich um eine Fälschung handeln.
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Steuer Hamburg: Gefälschte Bescheide im Umlauf – wozu die Finanzbehörde rät
Ein weiterer Rat der Finanzbehörde: Im Zweifelsfall sollte man sich an das zuständige Finanzamt für eigene Bescheide wenden. Dort gibt es Auskunft, ob tatsächlich ein Steuerbescheid verschickt wurde.
Es ist nicht der erste Betrugsversuch, bei dem ein Schreiben angeblich von der Steuerbehörde kommt. In den vergangenen Monaten hatten viele Haushalte per Post die Aufforderung zur Selbstauskunft bekommen. Sender war ein nicht existierendes „Bundeszentralamt für Steuern“. In dem Fall wollten Betrüger an Daten ihrer Opfer, darunter deren Kontoverbindung, kommen.