Hamburg. Das Bündnis gegen Rechts und Antifaschisten in Hamburg reagierten auf den Wahlerfolg der AfD in Thüringen. Die Polizei war im Einsatz.

Gewählt wurde zwar in Sachsen und Thüringen, doch die bisherigen Umfrageergebnisse ließen Hamburgs Antifaschisten schon am Sonntagmorgen das Schlimmste befürchten. Im Fokus steht insbesondere Thüringen. „Wir befürchten, dass die völkische #AfD mit Nazi- #Höcke an der Spitze am 1.09. als stärkste Fraktion in den Thüringer Landtag einzieht“, teilte das Hamburger Bündnis gegen Rechts auf X (früher Twitter) mit. So kam es dann auch. Noch am Sonntagabend wollte das Bündnis daher mit einem größeren Aufzug durch die Innenstadt bis zur Hamburger AfD-Zentrale an der Schmiedestraße ziehen.

Die Organisatoren hatten mit weit mehr als 1000 Teilnehmenden gerechnet. Am Ende sind in der Spitze etwa 750 Menschen bei dem Aufzug mitgelaufen, wie ein Sprecher des polizeilichen Lagedienstes dem Abendblatt sagte. Es blieb dabei für Antifa-Verhältnisse ungewöhnlich friedlich: Nicht einmal Böller oder Pyrotechnik sei gezündet worden, heißt es von der Polizei. Lediglich als Demonstranten sich vermummen wollten, griffen die Beamten ein und stoppten den Zug zeitweise.

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Los ging es um 19 Uhr am Ballindamm/Ecke Jungfernstieg (Reesendammbrücke). Tenor der Versammlung: „Am Thüringer Wahltag auch in Hamburg: Alle zusammen gegen den Faschismus“. Gegen 20 Uhr sollen dann nach Angaben der Hamburger Polizei auf Abendblatt-Anfrage noch weitere rund 100 Unterstützer aus dem linken, antifaschistischen Spektrum zur großen Demo stoßen.

Anti-Rechts-Bündnis und Antifa: Demo vor Hamburger AfD-Zentrale

Die kleinere, von einer Privatperson angemeldete Versammlung unter dem Motto „Antifa in die Offensive“ startete gegen 18 Uhr am Schulterblatt, zog dann unter anderem über den Neuen Pferdemarkt, die Feldstraße und den Gänsemarkt bis zum Jungfernstieg, wo sie sich gegen 20 Uhr der Demonstration des Hamburger Bündnisses gegen Rechts anschloss. Von beiden Demonstrationen ging laut Polizei im Vorwege „kein erhöhtes Gefahrenpotenzial“ aus. Entlang der Routen war mit zeitweisen Straßensperrungen zu rechnen.

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Mit Blick auf die Zustimmung für die AfD in Ostdeutschland teilte das Bündnis mit, dass die Situation in Hamburg zwar „noch nicht so schlimm“ sei. „Aber die Rechtsentwicklung ist keineswegs ein ostdeutsches Phänomen. Überall müssen wir unsere Kräfte bündeln, um diese verhängnisvolle Entwicklung zu stoppen“. Man wollte während der Demo am Sonntagabend zur AfD-Zentrale gehen und der „Partei ihre Wahlparty vermiesen“.