Hamburg. Zugriff im Bahnhof Altona: Zwölf Einbrüche sollen auf das Konto des Serientäters gehen. 2014 war er in einen versuchten Mord verwickelt.

Seit Juni hatte es in Hamburg vermehrt Einbrüche südlich der Notkestraße in Bahrenfeld gegeben. Die Polizei rechnet mindestens zwölf Taten der Serie zu. Der Täter ist nach Erkenntnissen der Polizei ein Marokkaner. Eigentlich hätte der 27-Jährige gar nicht in Deutschland sein dürfen. Er war bereits vor Jahren abgeschoben worden. Es sind acht Einbrüche in Häuser und Wohnungen, davon fünf Versuche, sowie vier Einbrüche in Gartenschuppen und Lauben, die die Ermittler nach Abendblatt-Informationen Abdelhak M. zuordnen können. 2014 war er in einen versuchten Mord verwickelt.

Als Autoknacker war der damals 17-Jährige, der als minderjähriger unbegleiteter Flüchtling galt, in Hamburg unterwegs. So auch am 28. September 2014. Damals machte er sich am frühen Morgen gegen 4.30 Uhr mit seinem Komplizen, ein damals 14 Jahre alter Algerier, an einem in der Hamburger Hochstraße abgestellten Transporter zu schaffen.

Doch das Duo wurde von Trödelhändler Yusuf B., damals 62 Jahre alt, überrascht, der so früh am Morgen in Richtung eines Flohmarktes aufbrechen wollte. Als B. den 14-Jährigen packte und festhalten wollte, zog der ein Messer und stach es dem Mann in den Oberkörper. Dabei wurde die Lunge verletzt.

Polizei Hamburg: Einbrecher sollte abgeschoben sein

Dass Yusuf B. die Tat überlebte, hat er vermutlich seiner Frau zu verdanken. Die zog ihren Mann weg. So konnte der Täter nicht erneut zustechen. Das Opfer lag über zwei Wochen im Krankenhaus. Der 14-Jährige und auch der heute 27 Jahre alte Marokkaner wurden ermittelt. Den Messerstecher hatte die Polizei in St. Georg festnehmen können.

Später wurde Abdelhak M. abgeschoben. Wann er zurück nach Deutschland kam und wann er in Hamburg wieder auftauchte, konnte zunächst nicht geklärt werden. Doch hier kamen ihm Ermittler auf die Spur, als er im Internet ein gestohlenes Fahrrad anbot, das bei einem der Einbrüche erbeutet worden war. Polizisten konnten ihn aufspüren und am Bahnhof Altona festnehmen. Dabei kam auch die Unterstützungsstreife für erschwerte Einsatzlagen (USE) zum Einsatz.

Mutmaßlicher Einbrecher in einer Wohnunterkunft untergebracht

Anschließend durchsuchten die Beamten seine Wohnanschrift. Der vormals abgeschobene Mann lebte ganz in der Nähe seiner Einbruchs-Tatorte in einer Wohnunterkunft an der Notkestraße. Durchsucht wurde auch eine weitere Wohnunterkunft im Bereich Farmsen-Berne, in die er umziehen sollte. Die Behörden könnten demnach gewusst haben, dass der Mann sich wieder in Hamburg aufhält.

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Bei den Durchsuchungen seiner Unterkunft stellten die Beamten teure Elektronik sicher, vermutlich Beute, sowie Werkzeug, das für die Einbrüche benutzt worden sein dürfte. Der 27-Jährige soll, so hieß es am Donnerstag, dem Haftrichter vorgeführt werden.