Hamburg. Die Zahl der Meldungen ist deutlich gestiegen. Opposition präsentiert Ideen, wie sich das Problem aus ihrer Sicht schnell lösen ließe.

Dass sie Recyclingmuffel seien, kann man den Hamburgern wohl nicht nachsagen. Jedenfalls deuten die oftmals überfüllten Container für Altglas und Altpapier in der Stadt eher darauf hin, dass sie mehr Material anschleppen, als die Stadtreinigung wegschaffen kann. Tatsächlich hat es zuletzt immer mehr Beschwerden bei der Stadtreinigung über vollkommen überfüllte und vermüllte Recycling-Container gegeben. Das zeigt die Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage des CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Sandro Kappe, die dem Abendblatt vorliegt.

Im Jahr 2023 hat es demnach 17.587 Meldungen von Bürgern zu überfüllten Depotcontainern gegeben. Im ersten Halbjahr 2024 waren es dagegen bereits 11.988. Rechnet man diese Zahl auf das Gesamtjahr hoch, so ist im laufenden Jahr von einem deutlichen Anstieg der Meldungen gegenüber dem Vorjahr auszugehen.

Stadtreinigung Hamburg: Werden die Depotcontainer zu selten geleert?

„Die aktuellen Leerungsintervalle der Depotcontainer in Hamburg sind unzureichend und führen zu überfüllten Containern sowie hygienischen Problemen in den Wohngebieten“, sagte der CDU-Umweltpolitiker Sandro Kappe. „Ich fordere den Senat auf, sofort Maßnahmen zu ergreifen und die Leerungsintervalle deutlich zu erhöhen, um die Situation zu verbessern.“ Eine effektive Müllentsorgung sei „entscheidend für die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger und für den Erfolg unserer Recyclingbemühungen“, so Kappe.

Die CDU hatte vorgeschlagen, zusammen mit Supermarktketten neue Standorte zu schaffen und die Probleme auf diese Weise zu lösen. Rot-Grün hatte dies abgelehnt. Auch der Senat ist skeptisch, was den Vorschlag angeht. „Nach den bisherigen Erfahrungen der Stadtreinigung Hamburg (SRH) gibt es meistens starke Vorbehalte der Betreiber von Supermärkten gegen die Aufstellung von Containern auf ihren Flächen“, schreibt er in seiner Antwort auf die CDU-Anfrage.

Stadtreinigung Hamburg: Zahl der Standorte für Recycling-Container soll weiter erhöht werden

Durch die SRH erfolge „ein kontinuierliches und langfristiges Monitoring der Depotcontainer Altpapier, Elektroaltgeräte, Altglas und LVP hinsichtlich Auslastung, Verschmutzung/Beistellungen, Reparaturbedarfe, Aussehen, Baustellen und sonstiger Veränderungen vor Ort“, so der Senat weiter. „Grundsätzlich werden die Leerungsintervalle an den jeweiligen Bedarf angepasst.

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In Fällen, in denen eine Erhöhung der Leerungsintervalle aus Kapazitätsgründen nicht möglich ist, setzt die SRH zusätzliche Fahrzeuge ein, um Beistellungen an den Standplätzen abzusammeln. Zudem ist der Senat beständig bemüht, weitere Standplätze und zusätzliche Depotcontainer zu errichten.“

Recycling Hamburg: Derzeit 5085 Container an 973 Standorten

Bisher gibt es laut der Senatsantwort 5085 Depotcontainer an 973 überwiegend öffentlichen Standorten. Die meisten davon, nämlich 2435, sind Papiercontainer. Zudem gibt es 2418 Altglascontainer und 177 für Elektroaltgeräte sowie 55 für Wertstoffe.