Hamburg. Seit 2019 können sich Menschen unter Angabe des dritten Geschlechts registrieren lassen. So hoch ist der Prozentanteil in Hamburg.
Seit Einführung der Geschlechtsbezeichnung „divers“ im Melderegister hat sich die Zahl der Menschen mit entsprechendem Eintrag in Hamburg fast vervierfacht – wenn auch auf niedrigem Niveau.
Mit Stand 31. Dezember vergangenen Jahres waren in Hamburg 967.423 männliche, 996.558 weibliche und 40 diverse Menschen gemeldet, wie aus der Senatsantwort auf eine schriftliche Anfrage der AfD-Bürgerschaftsfraktion hervorgeht.
0,002 Prozent aller Hamburger als „divers“ gemeldet
Der Anteil der diversen Menschen an der Gesamteinwohnerzahl lag damit bei 0,002 Prozent. Drei der als divers gemeldeten Einwohner waren den Angaben zufolge minderjährig.
Laut früheren Anfragen aus der Fraktion gab es Ende 2019 – dem ersten Jahr nach Einführung der neuen Geschlechtsbezeichnung – nur elf „divers“-Einträge im Hamburger Melderegister. 2020 waren es demnach 14, ein Jahr später 22 und Ende 2022 bereits 31 entsprechende Einträge.
AfD: Gender-Ausgaben „in keinerlei Verhältnismäßigkeit“
„Intergeschlechtliche Menschen sind vollwertige Bürger unserer Gesellschaft“, sagt der sozialpolitische Sprecher der AfD-Bürgerschaftsfraktion, Marco Schulz. Angesichts des prozentualen Anteils diverser Menschen an Hamburgs Gesamtbevölkerung stünden „die für Gendertoiletten, Genderbeauftragte oder Genderprofessuren sowie für die behördliche Umsetzung der Gendersprache aufgewendeten Steuermittel in keinerlei Verhältnismäßigkeit“, resümiert das Mitglied der als rechtspopulistisch eingestuften Partei – ohne dabei allerdings eine Summe entsprechender Gelder anzuführen.
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In Hamburg wird seit geraumer Zeit eine Debatte über genderneutrale Sprache geführt. Die Initiative „Schluss mit Gendersprache in Verwaltung und Bildung“ fordert vom Senat eine Vorgabe für die Verwaltung sowie Bildungseinrichtungen und städtische Unternehmen, auf Gendersternchen und Doppelpunkte in Wörtern zu verzichten. Dazu wird in diesen Sommerferien ein Volksbegehren gestartet, für dessen Erfolg innerhalb von drei Wochen 66.000 Unterschriften erforderlich sind.