Hamburg. Kontrollen und vereinzelte Platzverweise gegen Risikofans auf St. Pauli und im Volkspark. Albanischer Fan brüllte unsäglichen Slogan.

Der Einsatz sogenannter „Spotter“ während der Fußball-Europameisterschaft2024 in Hamburg läuft gut. Hinter dem Begriff verbergen sich Polizisten aus dem Ausland, die sich besonders gut in der Fußballszene aus- und problematische Fans erkennen. Sie waren bislang bei allen Spielen, die in Hamburg ausgetragen wurden, mit von der Partie.

„Das Konzept hat sich bislang bewährt“, so Polizeisprecherin Sandra Levgrün. Bei verschiedenen Spielen sind bereits sogenannte „Risk-Fans“ aus Polen, Albanien oder Kroatien erkannt worden. Laut Levgrün seien es immer kleinere Gruppen gewesen. Größere Ansammlungen von problematischen Fans habe es in Hamburg bislang nicht gegeben.

EM 2024 in Hamburg: „Risk-Fans“ werden von der Polizei gezielt angesprochen

„Diese Fans sind von uns niederschwellig angesprochen und überprüft worden“, so Levgrün. Es gab vereinzelt Platzverweise oder Aufenthaltsverbote.

Die Polizei ist mit bis zu 3500 Beamten an den Spieltagen im Einsatz. Für die Begegnung zwischen Albanien und Kroatien am vergangenen Mittwoch hatte die Einsatzleitung 2500 Beamte aufgeboten, darunter 750 Polizisten aus anderen Bundesländern.

Polizei schritt wegen „Ausländer raus“-Rufen ein

Insgesamt wurden an dem Tag lediglich zehn Strafanzeigen im Zusammenhang mit dem Fußballeinsatz gefertigt. Dabei ging es in zwei Fällen um das Abbrennen von Pyrotechnik, zwei Widerstände, eine Körperverletzung, einen Taschendiebstahl und zwei Staatsschutzdelikte – eines davon gegen einen Albaner, der lautstark „Ausländer raus“ gefordert hatte. In fünf Fällen wurden die Täter festgenommen.

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Im Einsatz sind auch verstärkt Zivilfahnder, auch von der Bundespolizei. Sie haben unter anderem besonders mögliche Taschendiebe im Blick, die die EM nutzen wollen, um in der Stadt, auf Bahnhöfen oder beim Fanfest auf dem Heiligengeistfeld Beute zu machen. „Wir führen in dem Bereich Schwerpunkteinsätze durch“, so Levgrün. Doch auch hier habe es bislang keine Auffälligkeiten gegeben.