Hamburg. Supermikroskope und Stickstoff-Eis – auch „Checker Julian“ ist dabei: In Bahrenfeld bieten Desy, Uni Hamburg & Co. ein buntes Programm.

Ein Röntgen-Blick ins Überraschungsei, Experimente im Kristall-Labor, Computersimulationen zum Ausprobieren – am kommenden Sonnabend gilt im Hamburger Westen das Motto: „Forschung für alle!“ Rund um den Altonaer Volkspark entsteht ein neuer Stadtteil, der Wissenschaft, Wirtschaft und Wohnen miteinander verzahnen soll: die Science City Bahrenfeld.

Was sich dort alles getan hat, seit Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) vor vier Jahren den „Masterplan“ des rot-grünen Senats für das Quartier vorstellten, können die Hamburgerinnen und Hamburger beim ersten Science City Day am 1. Juni von 11 bis 19 Uhr besichtigen.

Uni Hamburg und Desy: Was Besuchern beim ersten Science City Day geboten wird

Es gibt zwei Hauptveranstaltungsorte. Auf dem Campus Bahrenfeld gegenüber der Trabrennbahn wollen Forschungseinrichtungen, Firmen und Institutionen ein „buntes Wissenschaftsprogramm für jedes Alter“ präsentieren. Ihre Labore, Experimentierhallen, Konstruktionsabteilungen und Beschleunigertunnel öffnen etwa das Deutsche Elektronen-Syncrotron (Desy), die internationale Einrichtung European XFEL mit dem weltgrößten Röntgenlaser und die Universität Hamburg.

Auf der sogenannten Stadtmeile beim Science City Infocenter am Albert-Einstein-Ring 8–10 informieren neben Hamburgs größter Hochschule auch zivilgesellschaftliche Initiativen über das Quartier.

Science City Day in Bahrenfeld: Experimente für Kinder und Erwachsene

„Wir laden alle von Klein bis Groß zum Flanieren, Staunen und Experimentieren in das Wissenschaftsquartier ein und geben spannende Einblicke in wissenschaftliche Zukunftsthemen wie KI und Quantencomputing, Gesundheit, Klima und Nachhaltigkeit sowie neue Materialien“, sagt Uni-Präsident Hauke Heekeren. Er spricht von einem „besonderen Wissenschaftsfestival“.

„Am Science City Day möchten wir auch jene erreichen und begeistern, die sich bisher nicht auf unseren Campus getraut haben“, sagt Desy-Direktor Helmut Dosch. „Es ist für uns enorm wichtig, Hemmschwellen und mögliche Skepsis abzubauen und unsere vielfältige Wissenschaft für alle nahbar zu machen“, so der Physiker. „Deshalb freuen wir uns auch auf den direkten Austausch mit den Besucherinnen und Besuchern.“

Zwei Kinder betrachten am Tag der offenen Tür am Desy in Bahrenfeld ein Molekülmodell. 
Zwei Kinder betrachten am Tag der offenen Tür am Desy in Bahrenfeld ein Molekülmodell.  © DESY | Lars Berg, Münster

Welche Anreise sinnvoll ist und wo es Essen gibt

Alle Veranstaltungen sind kostenlos; Kinder, Jugendliche, Eltern und alle anderen Interessierten können ohne Anmeldung dabei sein. Auf der Internetseite www.sciencecityday.de/programm/ lässt sich das Programm filtern nach Kategorien wie Führung, Vortrag, Experimente und „Zum Mitmachen“; das komplette Programm findet sich hier; ein interaktiver Lageplan der Science City mit nahe gelegenen Haltestellen, der sich in die App Google Maps integrieren lässt, ist unter diesem Link aufrufbar. Der Haupteingang befindet sich an der Luruper Chaussee.

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Die Wissenschaftsbehörde empfiehlt eine Anreise mit dem Fahrrad oder dem ÖPNV. Infrage kommen etwa die Busse 2 oder 284 zur S-Bahn Holstenstraße; von dort geht es weiter mit den Buslinien 3 und X3 zu Luruper Chaussee/DESY bzw. Stadionstraße. Eine Alternative sind die Buslinien 1 und 186 zur Station Flottbeker Drift. Fahrradstellplätze gibt es an den Campuseingängen; limitierte Parkplätze seien südlich der Trabrennbahn zu finden, so die Behörde. Das Desy appelliert an die Besucher: „Vermeiden Sie die Anfahrt mit dem Auto!“ E-Scooter sind auf dem Campusgelände nicht erlaubt.

Hightlights aus dem Programm in Bahrenfeld – eine kleine Auswahl

Zur Verpflegung: Auf dem Gelände sollen mehrere Essensstationen und Getränkestände für die Besucher bereitstehen. Besonders am Albert-Einstein-Ring 8–10 werde es Essensangebote geben, auch für Vegetarier und Veganer.

Welche Stationen könnten besonders interessant sein? Die Veranstalter empfehlen etwa diese Veranstaltungen:

  • Schneller, am schnellsten: Teilchen beschleunigen – Wie werden Elektronen im Kreisbeschleuniger in Fahrt gehalten? Das können sich Besucher in Senderanlagen zur Hochfrequenzerzeugung und den Beschleunigungsstrecken im PETRA-III-Tunnel anschauen. Für Kinder ab zwölf Jahren empfohlen (11–19 Uhr, Geb. 42b, PETRA-Halle Süd).
  • Mit Röntgen-Blick Licht ins Dunkel bringen – Einblicke in die Forschung mit dem weltgrößten Röntgenlaser European XFEL. Programm auch für Kinder und Jugendliche (11–19 Uhr, Geb. 702).
  • Zur Entstehung des Universums – Ein „Zeitreise-Tunnel” führt zurück bis zum Urknall (11–19 Uhr, Geb. 50 Vorplatz).
  • Jahrtausende alte Texte entschlüsseln – Mit dem mobilen Computertomographen ENCI, der schon im Pariser Louvre zum Einsatz kam, können erstmals antike Keilschrifttafeln gelesen werden, die in Tonumschlägen verborgen sind (12–18 Uhr, Geb. 28c, FLASH-Experimentierhalle).
  • Wie baut man eine Stadt? Julian Janssen, bekannt als „Checker Julian“, im Gespräch mit Prof. Karsten Schlesier und Prof. Antje Stokman (14 Uhr, Stadtmeile, Bühne).
  • Eiscreme machen mit Flüssigstickstoff (11–19 Uhr: Geb. 47c und 99, 15-18 Uhr: Geb. 15)
  • Science Slam: Bühne frei für die Wissenschaft – Junge Forschende präsentieren ihre Projekte kurz und unterhaltsam (18–19 Uhr, Geb. 15/CSSB)