Hamburg. Ausschlag und Atemnot: Betroffene Familien sollten Notfallsets parat haben. Welche Nahrungsmittel am häufigsten Reaktionen auslösen.

Manchmal zeigen Kinder und Jugendliche noch während des Essens oder kurz darauf eine schwere Reaktion, in anderen Fällen erfolgt sie auch erst Tage später: Nahrungsmittelallergien spielen in Praxen der Hamburger Kinderärztinnen Dr. Claudia Haupt und Dr. Charlotte Schulz eine größere Rolle. Wobei: „Echte Nahrungsmittelallergien sind viel seltener, als man annimmt“, sagt Claudia Haupt, Vorsitzende des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte Hamburg. Denn sie werden häufig verwechselt mit Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten etwa im Hinblick auf Laktose oder Gluten.

Allergie gegen Lebensmittel: KinderDocs erklären, was alle Eltern wissen sollten

Bei einer Allergie nimmt der Körper irrtümlich an, dass ein gesunder Fremdstoff, den er eigentlich tolerieren müsste – etwa Hühnerei oder Erdnüsse – gefährlich sei, und produziert spezifische Antikörper. Oft fangen die Symptome bei einem allergischen Schock mit einem Brennen oder Kribbeln im Mund an, die Lippen können anschwellen, es gibt einen Ausschlag im Gesicht oder am ganzen Körper.

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Manche Betroffenen fangen an zu husten oder bekommen sogar Atemnot; ihnen wird schlecht und sie müssen sich erbrechen oder bekommen Kreislaufbeschwerden. „In seltenen Fällen kommt es auch erst ein, zwei Tage nach dem Verzehr zu einer allergischen Reaktion“, sagt Charlotte Schulz, Sprecherin des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte Hamburg. Dabei handelt es sich dann um eine Spätreaktion, zum Beispiel eine Verschlechterung eines Ekzems, die aber nicht bedrohlich ist.

Allergien: Diese Nahrungsmittel lösen am häufigsten Reaktionen aus

Eltern sollten für die akuten, potenziell bedrohlichen Reaktionen dann die entsprechenden Medikamente oder auch ein Notfallset zu Hause haben. Im Kindesalter gehören Kuhmilch, Hühnerei, Erdnuss, Weizen, Soja und Fisch zu den häufigsten Allergien auslösenden Lebensmitteln. In ihrer Praxis machen die Kinderärztinnen Allergietests. Die zeigen aber auch eine Sensibilität auf bestimmte Stoffe an, die aber nicht unbedingt eine Allergie sein müssen. „Insofern ist das ein stückweit Detektivarbeit“, sagt Haupt.

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Wie genau die Allergie nachgewiesen wird und warum das manchmal auch im Krankenhaus erfolgen muss, wie Kinder stückweise Toleranzen entwickeln können, weshalb manche Nahrungsmittelallergien, die Kinder im ersten Lebensjahr entwickeln, später wieder weggehen, in welchen Fällen Eltern unbedingt Notfallspritzen parat haben sollten und wie Kortison helfen kann, erklären die KinderDocs im gleichnamigen Podcast des Hamburger Abendblatts. Hier finden Sie alle Folgen.

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