Hamburg. Der Fußballer und seine Frau, die Schauspielerin Lilli Hollunder, sprechen über Tierschutz, ihre Hochzeit und Karrierepläne.
Sie heißen Suki und Momo und kommen aus Griechenland und Portugal. Bei dem Promi-Ehepaar René Adler und Lilli Hollunder haben die beiden Straßenhunde ein neues Zuhause gefunden. Der HSV-Torwart und die Schauspielerin haben die zwei Hundedamen adoptiert, nun setzen sie sich im Rahmen der Kampagne „Adoptieren statt kaufen“ für die Tierrechtsorganisation Peta ein.
An diesem sonnigen Vormittag ist Suki mit Herrchen und Frauchen ins Café La Caffètteria in Hoheluft-Ost gekommen. Sie sucht die Nähe zu den beiden. „Suki ist sehr aufgeweckt und zutraulich, obwohl sie schlimme Dinge erlebt hat“, sagt Hollunder, die durch die ARD-Serie „Verbotene Liebe“ und die ZDF-Krimi-Reihe „Heldt“ bekannt ist. Die Straßenhündin von der griechischen Insel Kreta ist auf einem Auge blind. Sie ist das jüngste Familienmitglied im Hause Adler-Hollunder. „Es gibt so viele Tiere, die ein Zuhause suchen. Es ist einfach toll, wenn man ihnen einen Platz fürs Leben schenken kann“, sagt Adler.
Tierlieb war das Paar schon immer
Tierlieb sei das frisch verheiratete Paar schon immer gewesen. Die 30-jährige Hollunder ist mit Straßenhunden in der Familie aufgewachsen. „Wir wollten aber auch nicht irgendeinen Hund“, fügt ihr Mann hinzu. „Die Suche nach unserem ersten Hund hat eine Weile gedauert.“ Auf der Internetseite einer Tierschutzorganisation wurde das Paar vor fünf Jahren fündig – und verliebte sich in Hündin Momo aus Portugal. Kurzerhand rettete das Paar das Tier aus der Tötungsstation eines Tierheims in Porto. Im vergangenen Sommer kam dann Suki hinzu. „Wenn man sich nach reiflicher Überlegung für ein Tier entschieden hat, Zeit und Liebe investiert, dann bekommt man so viel von den Hunden zurück“, so Hollunder.
Für die Schauspielerin und den Fußballer sind die Tiere „wie Kinder. Man muss ab und zu nachts aufstehen und sich kümmern. Das ist auch echte Arbeit“, sagt Adler. Ob sie sich damit schon auf Nachwuchs vorbereiten? „Noch sind Kinder für uns kein Thema, zeitnah können wir uns aber schon welche vorstellen“, sagt der 32-Jährige.
Im Moment laufen bei den beiden sowieso noch ganz andere Vorbereitungen. Nämlich die für die große Hochzeitsfeier in der Toskana. Die standesamtliche Trauung liegt gut vier Monate zurück. Mitte Juni wollen sie sich nun noch einmal vor gut 130 Gästen das Jawort geben. „Es soll eine freie Trauung werden“, sagt Hollunder. Im Weinanbaugebiet Chianti unter freiem Himmel. „Ich hatte diese romantische Vorstellung, mit Blick auf Olivenhaine zu heiraten“, fügt Adler hinzu, der sich als Italien-Fan bezeichnet. „Wir lieben das gute Essen, den Wein und die schönen Landschaften.“
Als Gäste erwartet das Brautpaar auch viele Fußballerkollegen des HSV-Keepers. Details werden nicht verraten. Zumal es noch viel vorzubereiten gibt. Das Brautkleid ist bereits in Auftrag gegeben, „wie es aussieht, darf René aber nicht erfahren“, sagt Hollunder. Das bringe schließlich Unglück.
Jede gemeinsame Minute zählt
Im Moment ist es vor allem die „arbeitslose Schauspielerin“, die, so sagt sie, viel Zeit habe, sich um Hunde und Hochzeit zu kümmern. Vor der Kamera stand sie zuletzt für den deutsch-chinesischen Kinofilm „Out of Control“, der bald in Asien zu sehen sein soll. Neue Projekte stehen noch aus. Ihr Leben ist derzeit vor allem von Tabellenplätzen, Spielzeiten und Verletzungen ihres Mannes bestimmt. Schließlich ist René Adler wieder Stammtorwart und somit auch Aushängeschild des HSV.
Ihre Freundinnen würden sie zwar häufig damit aufziehen, eine typische Spielerfrau zu sein. Trotzdem habe sie nie das Gefühl gehabt, mit ihren beruflichen Plänen zurückzustecken. „Ich habe mich bewusst für die Beziehung mit René entschieden, sie ist das wichtigste in meinem Leben.“ Trennung durch ihre Fernbeziehung, als Lilli in Köln mehrsprachige Kommunikation studierte und ihr Mann in Hamburg arbeitete, hatte das Paar lange genug. Nun zählt jede gemeinsame Minute.
Im Juli läuft Adlers Vertrag mit dem HSV aus
Trotzdem tickt die Uhr, im Juli läuft Adlers Vertrag mit dem HSV aus. Gespräche über eine Verlängerung fänden im Moment nicht statt. „Wir konzentrieren uns auf das Tagesgeschäft und nutzen den Schwung und die Welle, auf der wir gerade reiten, aus.“ Wie gehen beide mit der Unsicherheit um, zumal sie sich mit ihrem gerade gekauften Haus am Innocentiapark klar für Hamburg als Lebensmittelpunkt entschieden haben? „Wir versuchen, ruhig und gelassen zu bleiben“, sagt Adler. „Dass Verträge auslaufen, gehört nun mal zum Fußballgeschäft dazu.“ Er würde aber nicht „auf Teufel komm raus in Hamburg bleiben“. Ihre Konstante sei die Familie.
Solange sein Körper mitmacht, möchte Adler im Tor stehen. „Es ist das, wofür ich brenne, weshalb ich jeden Morgen gut gelaunt aufstehe. Über das Leben danach denke ich noch nicht konkret nach.“ Immerhin hat der 32-Jährige im vergangenen Jahr seinen Abschluss als Sportmanager gemacht. „Ich weiß nicht, was man im Verein mit mir noch vorhat“, sagt Adler. Ein paar Praktika an verschiedenen Stellen könne er sich aber durchaus vorstellen.
Lilli Hollunder wird im Frühjahr ihren Blog „Little Hero“ (kleiner Held) starten. Dort will sie Texte über ihr „Leben als arbeitslose Schauspielerin und Spielerfrau“ veröffentlichen.
Das nächste gemeinsame Projekt des Paares steht auch schon fest: ein Tanzkurs, damit sie bei ihrer Hochzeitsfeier eine gute Figur machen. Während Hollunder die erste Ehekrise wittert, wenn ihr 1,91 Meter großer Mann ihr auf die Füße tritt, ist Adler sich sicher: „Wahrscheinlich werde ich ganz neue Talente bei mir entdecken. Am Ende werde ich doch noch Schauspieler-Mann.“