Zur Trauerfeier der an Krebs verstorbenen Mareike Carrière waren neben einigen Fans viele Gefährten der Schauspielerin gekommen, darunter Simone Thomalla, Diana Ziegler und natürlich Jan Fedder.

„Blumen sollen trösten“, sagte Alfons Mühlenbrock von der Grünen Manufaktur schlicht, der die Fritz Schumacher-Halle auf dem Ohlsdorfer Friedhof in ein wunderschönes zartrosa-farbenes Meer aus Kirsch- und Fliederblüten verwandelt hatte. Kränze hätten in dieser Pracht vermutlich verstörend gewirkt, doch dafür bestand keine Gefahr: Denn die Familie von Mareike Carrière, die vor elf Tagen an den Folgen eines Krebsleidens mit nur 59 Jahren gestorben war, hatte sich anstatt Blumen Spenden für die Organisation Ärzte ohne Grenzen gewünscht, für die sich die vielseitige Schauspielerin viele Jahre lang engagiert hatte, so wie auch für die Heilsarmee, Kinderhospize, Leuchtfeuer und Unicef.

Zu ihrer Trauerfeier am Freitag waren neben einigen ihrer Fans viele Gefährtinnen und Gefährten der ebenso vielseitigen wie auch erfolgreichen Schauspielerin gekommen, darunter Simone Thomalla, Diana Ziegler und natürlich Jan Fedder, sichtlich gezeichnet, an dessen Seite Mareike Carrière in den Jahren von 1984 bis 1993 in der ARD-Vorabendreihe „Großstadtrevier“ als „Ellen Wegener“ als eine der ersten Polizistinnen im deutschen Fernsehen auf Streife gegangen war.

Ihre Krebserkrankung hatte Mareike Carrière vor der Öffentlichkeit jahrelang verschwiegen. Nur ihre engsten Freunde, zu denen auch ZEIT-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo, die Bestseller-Autorin Evelyn Holst und die Hamburger Friseurin Marlies Möller zählen, hatten über einen speziellen E-Mail-Verteiler gewusst, wie es um Mareike Carrière stand. Und hatten nichts nach draußen dringen lassen. „Du hattest Zivilcourage", hatte ihr vier Jahre älterer Bruder Mathieu Carrière noch vor wenigen Tagen in einem offenen Brief an seine Schwester geschrieben, „du hast gekämpft und gelitten, ohne ein einziges Mal zu jammern, ohne zu klagen.“

Ein besonders bewegender Moment war die Ankunft des greisen Dr. Bern Carriére, 93, der von seinem Sohn im Rollstuhl in die Kapelle geschoben wurde: Nach seinem Sohn Till, der sich im Jahre 1979 das Leben genommen hatte, ist seine Tochter nun schon sein zweites Kind, das er begraben muss.

Für den Großen Bruder, dessen Leben und Karriere in großen Amplituden verläuft, war die jüngere Schwester häufig ein seelischer Rettungsanker gewesen. Vor der Trauerfeier sagte Mathieu: „Mareike ist der Mensch, der mir am nächsten stand und immer noch steht. Für mich wird es schwer - aber für sie war es schwerer.“

Die Medien waren zur Trauerfeier nicht zugelassen. Die Urnenbeisetzung soll zu einem späteren Zeitpunkt im engsten Familien- und Freundeskreis stattfinden.