US-Generalkonsulin verlässt Deutschland. 500 Gäste, darunter viele Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Kultur und Medien, hatte Patterson geladen, um gemeinsam mit ihr den Unabhängigkeitstag zu begehen.

Hamburg. Der heutige 4. Juli ist der Nationalfeiertag der Vereinigten Staaten von Amerika und erinnert an die Ratifizierung der Unabhängigkeitserklärung im Jahr 1776. Seither gilt der „4th of July“ als einer der wichtigsten Tage in der Geschichte des noch jungen Landes. Jedes Jahr feiern US-Amerikaner auf der ganzen Welt diesen Anlass – auch in Hamburg.

500 Gäste, darunter viele Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Kultur und Medien, hatte Generalkonsulin Inmi Patterson geladen, um gemeinsam mit ihr schon am gestrigen Mittwoch den 237. Unabhängigkeitstag zu begehen – der heutige Tag ist für Familienfeiern reserviert. Sie erklärt: „Diesen Tag zu feiern ist ein Teil der langen Tradition des US-Generalkonsulats Hamburg seit seiner Gründung im Juni 1790. Er bietet eine Gelegenheit, die langjährigen engen amerikanisch-deutschen Beziehungen zu bekräftigen.“

Doch für Inmi Patterson war diese Feier mehr als das: Es war ihr letzter großer öffentlicher Auftritt als Generalkonsulin in Hamburg. Ende August endet ihre dreijährige Amtszeit, und dann wird Patterson die Hansestadt verlassen. Sie kehrt dann in das US-Außenministerium zurück. „Wir im diplomatischen Dienst pflegen eine gute Tradition: Wir gehen, bevor man unserer überdrüssig geworden ist,“ sagte sie scherzhaft. „Die Herzlichkeit der Hamburger, ihr Geschick, das Gleichgewicht zwischen Tradition und Moderne zu bewahren – das werde ich als Erinnerung nach Amerika mitnehmen.“

Nun freue sie sich auf mehr Zeit mit ihrem Mann und ihren Töchtern. Doch bevor die Zeit zum Abschiednehmen reif ist, musste sie den Aufgaben ihres Amtes nachkommen. Im grauen Kostüm nahm die Generalkonsulin jeden Gast persönlich in Empfang.

Viel Zeit für ausgiebige Plaudereien blieb dabei nicht, denn die Schlange vor der Einfahrt des Konsulats war lang, sehr lang. Um Langeweile entgegenzuwirken, gab es für die Wartenden „Entertainment der amerikanischen Art“: Auf der Straße vor dem Gebäude gaben die Cheerleader des Hamburger Football-Vereins Blue Devils ihr Können zum Besten. Während die Generalkonsulin damit beschäftigt war, Hände zu schütteln, machten es sich die Gäste im Garten und im Vorhof des kleinen Weißen Hauses an der Alster auf Bierbänken und an weiß eingedeckten Stehtischen gemütlich.

Ganz amerikanisch gab es Muffins, Brownies, Cookies und Donuts sowie eine Barbecue-Station, an der frische Burger und Hotdogs zubereitet wurden. Den Amerikanern unter den Gästen fehlte demnach nichts, sie fühlten sich wie zu Hause. Sogar das Wetter zeigte sich mit milden 23 Grad annähernd sommerlich – zumindest bis 16.30 Uhr, dann zogen regelmäßige Schauer über die Festzelte.

So wie es sich für eine gute Gastgeberin gehört, wandte sich Inmi Patterson mit einer Rede an die „Fellows and Friends of America“, in der sie ihre Zeit in der Hansestadt Revue passieren ließ. „Hamburg ist für mich eine zweite Heimat geworden“, sagte Inmi Patterson gerührt. Tränen stiegen ihr in die Augen, und sie hielt einen Moment inne, dann sagte sie: „Ich lasse mein Herz in Norddeutschland. Passen Sie gut darauf auf!“