Franz Beckenbauer, Uwe Seeler & Co. spielen Golf mit dem Klub der Ex-Fußballprofis - und absolvieren einen Greenkeeping-Kursus.
Hamburg. "Ja, wo ist denn mein Kaiserle?" Der Ruf von Roman Köster schallt durch die hügelige Landschaft am Golfplatz des Steigenberger-Hotels Treudelberg in Lemsahl-Mellingstedt. Gemeint ist Deutschlands einziger amtierender "Kaiser" Franz Beckenbauer, der von seinem langjährigen Journalisten-Freund Köster gesucht wird. Und genau der ist zuständig dafür, dass die "Schneeforscher" gestern Golf spielten und einen fünfminütigen Greenkeeping-Kursus absolvierten.
Denn was tun Fußballprofis, wenn sie nicht mehr kicken können? Klar, sie gründen einen Verein, nennen sich die Schneeforscher und treffen sich mindestens einmal jährlich. Mit dabei sind neben Beckenbauer unter anderem auch Ex-"Sportschau"-Moderator Werner Zimmer, Zehnkampf-Olympiasieger Willi Holdorf und Uwe Seeler . "Früher ging es immer in die Berge bei Obertauern, doch heute machen das nicht mehr alle Knochen mit", erzählt Erich Ribbeck, Ex-Bundestrainer, und lacht. "Der Uwe hat schon ganz schön kämpfen müssen, aber er hat sich auch auf Skiern gut gemacht."
Heute sollen sie etwas über die Rasenpflege lernen, doch schnell sind die Latzhosen wieder ausgezogen, die Herren wollen aufs Green. "Ein guter Rasen hat die meisten von uns ja ein Leben lang begleitet", so Seeler und streichelt über das gestutzte Gras. "Das wäre ein perfekter Untergrund zum Fußballspielen", murmelt er, "aber das darf man hier sicher nicht, und die Knochen werden ja auch nicht besser."
Und das Handicap des Kaisers im Übrigen auch nicht. "Jetzt hab ich 11,9", sagt Beckenbauer, "ich hatte schon mal 7, aber ich bin einfach nicht mehr so ehrgeizig, die Zeiten sind vorbei." Gerade erst ist er von der Fußball-WM zurück, noch nicht im Bundesliga-Alltag angekommen und gesteht: "Grad bin ich ein bissl fußballmüde."