Fernweh oder gutes Futter? Streunende Haustiere zieht es in Hamburg immer wieder zum Bahnhof Altona - sehr zur Freude der Bundespolizisten.
Hamburg. Der Bahnhof Zoo liegt neuerdings in Hamburg - genauer gesagt in Altona. Dort ist im wahrsten Sinne tierisch was los, denn in den vergangenen Wochen zog es immer wieder streunende Haustiere zum Revier der Bundespolizei im Bahnhof Altona. Zuletzt war es "Princess“, die die Herzen der Dienst verichtenden Bundesbeamten für sich gewann. Die kleine weiße Hündin war am Dienstag im Altonaer Bahnhof gefunden und beim Revier der Bundespolizei abgegeben worden. "Für die Kollegen, die sonst eher mit Gewaltdelikten und Beleidigungen zu tun haben, sind die tierischen Besuche eine schöne Abwechslung“, sagt Hamburgs Bundespolizeisprecher Rüdiger Carstens.
Demnach müssten die Beamten vom Polizeirevier im Bahnhof Altona die glücklichsten in Hamburg sein: „In diesem Jahr streunten bereits zehn Haustiere zur Wache – doppelt so viele wie zum Hauptbahnhof “, so Carstens. Und: Die Tiere vom "Bahnhof Zoo“ in Altona werden nicht nur mehr, sondern auch "exotischer". Carstens: „Neben fünf Hunden und drei Katzen, wurden auch ein Huhn sowie ein Kaninchen dort aufgegriffen.“
Besonders die Geschichte des Huhns lässt Rüdiger Carstens noch immer schmunzeln: „Das Huhn war im Mai mit der S-Bahn aus Blankenese nach Altona gefahren.“ Unvergessen bleibt auch der "Serientäter“ Yoda. Der Ottenser Kater büchst regelmäßig von zu Hause aus. Im Mai war er gleich zwei Mal in einer Woche zum Altonaer Bahnhof gestreunt.
Wenn die Tiere, wie zuletzt auch "Princess“, die Nummer von Herrchen oder Frauchen am Halsband tragen, genügt meist ein Anruf, damit der Ausreißer wieder abgeholt wird. So wurde auch "Princess“ noch am selben Tag ihrem Frauchen übergeben. Wenn das Abholen aber mal ein bisschen länger dauern sollte, ärgern sich die Beamten keineswegs. "Gerne versorgen sie ihre vierbeinigen Gäste mit Leckereien, geben ihnen Wasser oder spielen auch mal mit ihnen, wenn es die Zeit zulässt“, erzählt Carstens.
Einen erkennbaren Grund, warum Hamburgs Tiere so gerne zum Bahnhof Altona streunen, kann er zwar nicht nennen. Einen Verdacht hat Carstens trotzdem: „Vielleicht hat es sich unter den Tieren herumgesprochen, dass sie nirgendwo so gut versorgt werden, wie in diesem Revier“, sagt er mit einem Augenzwinkern.