Fritz Schumacher, Hamburgs berühmtester Oberbaudirektor, hat das inzwischen denkmalgeschützte Gebäude in der Caspar-Voght-Straße entworfen. 1931 wurde es als Oberrealschule für Mädchen eröffnet. Beim großen Umbau zum Tanzzentrum entdeckte man hinter einer Verschalung das großartige Wandgemälde „Orpheus mit den Tieren“ von Anita Rée. Finanziert wurde der Umbau durch Spenden, eine Bau-Party, eine Benefiz-Gala, vor allem aber durch die Großzügigkeit der Hamburger Mäzene Hermann und Else Schnabel. Im September 1989 wurde das Ballettzentrum eingeweiht. Es verfügt unter anderem über neun Ballettsäle für die Compagnie und die Schüler.
136 Menschen arbeiten heute hier im Dienst des Tanzes. „Viele Jahre mit Gesprächen und Verhandlungen hat mich die Realisierung dieses ‚notwendigen Traums‘ gekostet“, sagt John Neumeier, und er bezeichnet das Haus als Ort der Harmonie, der Konzentration und der Kreativität mit direkten Auswirkungen auf das Choreografieren: „Mit der Eröffnung des Ballettzentrums gab es eine neue Dimension in meiner Arbeit. (...) Der Tänzer bewegt sich automatisch größer, die Raumdimension war eine neue, und das gleich während der Entstehung und nicht erst auf der Bühne.“