Hamburg. Dass Swifties reisefreudig sind, ist bekannt. Aus den USA kamen viele, aber auch aus Europa. Das weiß man auch dank Smartphones.

Jede fünfte Besucherin, jeder fünfte Besucher der Paris-Konzerte im Mai reiste aus Amerika an. Auch andere Orte in Europa lockten zuletzt viele Gäste aus Übersee an. Womit sie lockten? Mit Taylor Swift, eh klar. 18 Tour-Stationen werden es in Europa am Ende der „The Eras Tour“ gewesen sein. Hamburg, wo der 34 Jahre alte Superstar am 23. und 24. Juli auftrat, war eine der letzten. Und wer dort war, konnte die vielen anwesenden Amerikanerinnen und Amerikaner nicht übersehen und überhören. Sie waren nicht selten in Familienstärke angerückt.

1500 waren allein beim ersten Konzert am Dienstagabend da, wie Konzertveranstalter Karsten Jahnke auf Abendblatt-Anfrage mitteilte. Insgesamt seien knapp 2800 Tickets offziell in die USA verkauft worden. Durch Fan-Sale und Schwarzmarkt dürften aber noch einige Tickets mehr an amerikanische Fans gegangen sein. Bei T-Shirt-Messages wie „Swiftie by Marriage“, die einem im Stadion mehr als einmal begegneten, tippte man also vermutlich richtigerweise auf Amerika. Insgesamt stammten knapp 7500 Kartenkäuferinnen und -käufer nicht aus Deutschland. Die Swifties bilden eine weltweite Gemeinde, könnte man sagen, und sie scheuen auch weite Wege nicht. Manchmal sind sie aber auch kurz: 14 Prozent der Kartenkäufe wurden von Hamburgerinnen und Hamburgern getätigt, so Jahnke.

Taylor Swift in Hamburg: Fans kamen auch aus Indien und Brasilien

Auch Mobilfunkdaten geben nun Aufschluss darüber, woher die Swift-Ultras genau kamen. Amerikanische Handynutzerinnen und -nutzer waren am Dienstagabend die größte internationale Fangruppe. Direkt danach folgten die Dänen. Hinter ihnen wiederum platzierten sich in dieser Reihenfolge Briten, Polen, Österreicher, Niederländer und Spanier. Zudem kamen, wie der Mobilfunkanbieter O2 Telefónica mitteilte, auch nordeuropäische Fans aus Finnland, Norwegen und Island nach Hamburg. Die weitesten Anreisen hatten der Datenanalyse zufolge aber Taylor-Swift-Fans aus Kanada, Indien, Brasilien und Australien.

Vor dem Konzert von Taylor Swift in Hamburg
Es gibt verschiedene Gründe dafür, Swiftie zu sein. So oder so stammen besonders viele von ihnen aus den USA und sind reisefreudig. © DPA Images | Thomas Müller

Dass Taylor Swift mit ihrer Riesentour ein Wirtschaftsfaktor ist und den Tourismus ordentlich ankurbelt, macht sie auch bei Politikern beliebt. Ein Nebeneffekt: Die populärste Musikerin des Planeten haucht nicht nur der Völkerfreundschaft neues Leben ein, sie ermöglicht es ihren hingebungsvollen Fans auch, deren Horizont zu erweitern. Viele von ihnen hätten ohne Taylor Swift vermutlich nie einen Fuß in „die schönste Stadt der Welt“ gesetzt.

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