Hamburg. 128.000 Zuschauer kamen in dieser Spielzeit ins Winterhuder Theater. Bald punktet das Haus mit Prominenz und guten Stoffen auf der Bühne.
Britta Duah ist zufrieden. 128.000 Zuschauer kamen in der vergangenen Spielzeit in die Komödie Winterhuder Fährhaus, und die Saison ist noch nicht einmal beendet. „Mit ,Weiße Turnschuhe‘ läuft gerade ein richtiger Renner, der vielleicht die höchste Auslastung in dieser Saison schafft“, so die Theaterleiterin. Bisher liegt auf Platz eins noch „Es ist nur eine Phase, Hase“ mit 83,5 Prozent. Weil die Komödie mit Götz Otto und Katja Studt in den Hauptrollen so erfolgreich war, wird das Stück über eine besondere Form der Alterspubertät zur neuen Spielzeit wiederaufgenommen (28.8. bis 15.9.). Vor allem freut sich Duah aber über die Vielfalt des neuen Spielplans. „Im Mittelpunkt der jetzigen Spielzeit standen oft Familiengeschichten, in der neuen Saison werden eine Reihe sehr schräger Typen auf der Bühne stehen.“
Wie zum Beispiel der Baron Münchhausen, im Volksmund als „Lügenbaron“ tituliert. Sönke Andresen, der vor allem für das Ohnsorg-Theater eine ganz Reihe erstklassiger Komödien geschrieben hat, hat sich den Comic von Flix und Bernd Kissel vorgenommen und daraus das Theaterstück „Münchhausen - Oder: Freuds letzte Reise“ entwickelt. Nach der Uraufführung am Berliner Theater am Kurfürstendamm kommt die abstruse Geschichte nun nach Hamburg. Darin kommt es zur Begegnung zwischen Münchhausen und dem Psychologen Sigmund Freud, der den fantastischen Geschichten des Barons auf den Grund gehen will. Eigentlich hat Freud wenig Lust, sich mit einem Wahnsinnigen abzugeben, aber die beiden kommen sich immer näher und bald verschwimmen Realität und Fiktion zunehmend. Der Münchhausen ist mit der Schauspielerin Jytte-Merle Böhrnsen besetzt, den Freud spielt Matthias Freihof (20.9.-27.10).
Winterhuder Fährhaus: Für die kommende Saison haben sich zahlreiche TV-Stars angemeldet.
Eine außergewöhnliche Darstellerin ist die Tänzerin, Schauspielerin und Entertainerin Désirée Nick. Sie war Dschungelkönigin in der RTL-Show „Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!“, das älteste Titel-Model auf dem „Playboy“-Magazin und ist eine der letzten Diven der deutschen Unterhaltungsbranche. In der Komödie Winterhude gastiert sie in „Spiel gewinnt“. Mit diesem Stück hat der Grimme-Preisträger Karsten Laske den zweiten Autorenwettbewerb der Komödie am Kurfürstendamm gewonnen. Darin geht es um einen IT-Nerd, in dessen Einsiedelei eine Frau eindringt, die eigentlich nur seine Rauchmelder kontrollieren soll. Die Rolle einer chaotischen übergriffigen Frau scheint genau auf Nick zu passen. „Spiel gewinnt“ wird in Winterhude uraufgeführt (28.2.-6.4.).
Auch zwei Kriminalkomödien hat die Komödie in der Saison 2024/25 im Repertoire. „Moriarty“ heißt ein Stück, in dem Meisterdetektiv Sherlock Holmes sich mit seinem Freund Watson auf eine heikle und gefährliche Mission begibt. Zum ersten Mal in seiner langen Karriere als Detektiv entwickelt der knorrige Holmes Gefühle. Der Pfeifenraucher und Mützenträger wird von einer ungeahnten Seite gezeigt (8.11.-8.12; 27.12.-12.1.).
Komödie Winterhude: Zur Weihnachtszeit gibt es die „Hamburger Stadtmusikanten“.
Steven Moffat, britischer Autor hinter der TV-Serie mit Benedict Cumberbatch als Sherlock Holmes, hat im vergangenen Jahr die Farce „Eine Mords-Freundin“ in London herausgebracht, in der es um eine freundliche alte Dame geht, die allerdings eine Serienmörderin ist. Elsa freundet sich im Urlaub mit einer reizenden jungen Familie an. Doch als die mitbekommt, mit wem sie sich da eingelassen hat, stehen dem Elternpaar die Haare zu Berge. In welcher Gefahr befinden sie sich? Wird Elsa weitermorden? Die Auflösung erfahren die Hamburger Theaterzuschauer vom 17.1. bis zum 23.2. Auf der Bühne stehen dann unter anderem Marion Kracht und Jessica Ginkel.
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„Miss Daisy und ihr Chauffeur“ war 1989 mit Morgan Freeman und Jessica Tandy in den Hauptrollen ein großer Kinoerfolg. Die Story über eine reiche weiße Witwe und ihren schwarzen Chauffeur gibt es auch als Theaterstück. Doris Kunstmann und Ron Williams kommen im kommenden Sommer damit in die Komödie. „Es behandelt das aktuelle Thema Rassismus, aber es ist kein Stück mit dem Zeigefinger und in einer anderen Zeit angesiedelt“, so Britta Duah (20.6. bis 27.7.).
Als Märchen läuft in der Vorweihnachtszeit eine Variation der „Bremer Stadtmusikanten“. Das Grimm‘sche Märchen wird nach Hamburg geholt und heißt nun „Die Hamburger Stadtmusikanten“. Die Geschichte ist ähnlich. Vier „Großstadttiere“ am Rande der Gesellschaft wollen mehr vom Leben und kämpfen gemeinsam für ihre Freundschaft und ihre Liebe zur Musik. Das vielfältige Programm in der Komödie wartet noch mit einer Reihe weiterer Stücke und Gastspiele auf: Komiker Tom Gerhardt ist „Hausmeister Krause“ (11.4.-4.5.); die Söhne Hamburgs (Gwildis, Wendt, Claussen) feiern fast zwei Wochen lang musikalische Weihnachten (10.- 22.12); im Familienstück „Kröten in Not“ stehen unter anderem Anna Schäfer und Cem Yeginer auf der Bühne (5.5. bis 15.6.). Und ein neues Logo hat die Komödie Winterhuder Fährhaus auch: Das tanzende „K“ ist nun blau statt rot.