Hamburg. Elf Ausstellungshäuser erforschen ihren ökologischen Fußabdruck – das anreisende Publikum treibt die Zahlen nach oben.

Das CO2-Konto, das eine Millionenstadt wie Hamburg hat, ist natürlich knietief im Dispo. Jeder trägt seinen Teil dazu bei, auch die Hamburger Kultur. Aber wie sehr? Dieser Frage wollten elf Hamburger Museen, Gedenkstätten und Ausstellungen im Sommer 2022 auf den Grund gehen und schlossen sich zur Initiative „Elf zu Null – Hamburger Museen handeln“ zusammen, um ihre Klimabilanz auf die Grundlage belastbaren Daten und Zahlen zu stellen.

Am Donnerstag wurde im Museum für Kunst und Gewerbe eine Auswertung für das Jahr 2019, das letzte Jahr des vorpandemischem Normalbetriebs, vorgestellt: 8422 Tonnen CO2 gingen zu Lasten der elf Museen, wobei die große Kunsthalle (31,11 Prozent) naturgemäß einen bedeutenderen Anteil hat als beispielsweise das Bucerius Kunst Forum (6,01 Prozent).

Das anreisende Publikum treibt die Zahlen nach oben

Den Löwenanteil des Verbrauchs, knapp über 90 Prozent, machten dabei die Energieverbräuche der Häuser (Strom für Licht, Klimaanlagen, Beheizung) aus, während Personalmobilität oder Leihverkehr nur vergleichsweise wenig beitrugen. Aber: Wird der Publikumsverkehr, dessen Datensätze in den folgenden Monaten noch besser und konkreter erfasst werden sollen, mit eingerechnet, vergrößerte sich der CO2-Fußabdruck der Museen für 2019 hochgerechnet auf 38.278 Tonnen.

Die Ausstellungshäuser, darunter auch MARKK, Altonaer Museum und Museum für Hamburgische Geschichte, wollen bundesweit zu Studien anregen – und sind je nach Haus bereits dabei, technisch und organisatorisch nachhaltigere Lösungen umzusetzen, von LED-Beleuchtungen bis zu Photovoltaik-Anlagen.

„Wir müssen noch alle mehr tun, es muss nicht alles teurer sein, aber vor allem effizienter“, sagte Kultursenator Carsten Brosda (SPD) bei der Präsentation, und wies darauf hin, dass dies eine gesamtgesellschaftliche Aufgaben sei: Der Anteil der Museen an Hamburgs gesamter CO2-Emission beträgt lediglich 0,06 Prozent.