Hamburg. Auf seinem neuen Album „Mal unter uns …“ summt Entertainer-Gigant Hape Kerkeling 14 sehr persönliche Glücksmelodien. Die Kritik.
„Und wer steht da neben mir? Ist das der lustige Glückshase?“ Nein, es ist Hape Kerkeling. Er war dann mal weg und zog sich 2014 aus dem Showgeschäft zurück. Aber dieses Jahr hat ihn der Hafer gestochen und so feiert der beliebte Entertainer sein Comeback im Fernsehen, als Buchautor („Pfoten vom Tisch! Meine Katzen, andere Katzen und ich“) und auch im Schlageruniversum.
Vom 21. November an besucht Hape Kerkeling auf Vox in der Reihe „Hape und die 7 Zwergstaaten“ Andorra, Monaco, Malta, Liechtenstein, San Marino, Luxemburg und den Vatikanstaat. Und am 23. Oktober schaut er bei Florian Silbereisens „Schlagerboom“ im Ersten vorbei. Dort wird er eine persönliche Glücksmelodie von seinem neuen Album „Mal unter uns ...“ vorstellen.
Hape Kerkeling: Schlagerpop am Rande des Kitschwahnsinns
Dass Hape überhaupt wieder vor dem Vorhang tritt, ist der aktuell nicht so leichten Zeit geschuldet. „Ohne die Pandemie hätte ich dieses Album nicht aufgenommen“, sagte er „Neue Westfälische“ und berichtet von einem ungeahnten Kreativitätsschub. Aber vorweg: Wer mit Schlagerpop am Rande des Kitschwahnsinns oder des Mallorca-Eimers nichts anfangen kann, sollte besser an die frische Luft gehen.
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Denn „Mal unter uns …“ ist entweder ziemlich seifig wie die Klimperballaden „Einen einzigen Tag“ oder „Der Weg nach Haus“ oder bewerben sich wie „Ich leb den Traum“ für den nächsten deutschen ESC-Reinfall. Da gibt es kein Pardon. Aber „wer kann, der kann“, singt Hape und bekennt: „Ich fühl mich sexy wenn ich tanz“, wie Zuschauer wissen, die ihn als Moderator von „Let’s Dance“ gesehen haben. Die Schuhe flach, die Bandscheibe drückt, damit ist alles über Kerkelings musikalische Talente gesagt.
Showgeschäft ist für Hape Kerkeling eine „bittersüße Sucht“
Aber trotzdem erfährt man viel auf dieser Platte über Kerkelings Persönlichkeit, „Glaub an dich“ erzählt noch mal die Geschichte, die Kinofans aus „Der Junge muss an die Frische Luft“ kennen. Und auch textlich hat manches seinen Reiz. Eine schwule Liebesanekdote in „Amsterdam“, begleitet von hispanischen (!) Klängen und Stilblüten wie „wenn er Poffertjes nur riecht, denkt er immer noch an Jan“. Ganz heißer Scheiß: „Wo Gras und Liebe blühen“.
Mit „Wenn der Vorhang langsam fällt“ endet als Album. Kerkeling steht hinter dem Vorhang, vom Rausch beseelt, vom Glück betrunken. „Und ich glaub, dass ich euch wieder sehe, wenn der Liebe Gott das will“. Jedes Ende einer Show, eines Konzerts, eines Auftritts ist für ihn wie ein kleiner Tod, aber auch eine Sensation. Eine bittersüße Sucht. Wer sich also fragt, warum es Hape Kerkeling nach sieben Jahren wieder auf die Bühne zieht, findet in diesem Albumfinale seine Antwort.
Hape Kerkeling: „Mal unter uns ...“ Album (Ariola) im Handel