Hamburg. In ihrer traditionellen doppelt so langen Winter-Spezialausgabe gibt es für die „Rosenheim-Cops“ am Mittwoch im ZDF auch doppelt Arbeit.
Während der Winter in Deutschland offiziell gerade mal angebrochen ist, neigt er sich ausgerechnet im traditionellen Winterspezial der „Rosenheim-Cops“ Mittwochabend im ZDF schon wieder dem Ende entgegen: Schnee liegt nur noch auf den Bergen und rund um Bergbauernhöfe, es wird wärmer, der See taut auf – und gibt eine Wasserleiche frei.
Es ist ein Sohn aus gutem Haus, wobei Villa oder Anwesen in diesem Fall besser passt. Der Tote aus der Unternehmerfamilie Herrling war so etwas wie das schwarze Schaf des Clans, passte karrieretechnisch nicht zu seinen Geschwistern und hatte, wie sich herausstellt, Dreck am Stecken. „Er war der wildeste von meinen Söhnen“, umschreibt Mutter Margarethe Herrling (Gastrolle: Michaela May) die Außenseiterposition.
„Rosenheim-Cops“: Weihnachtsspecial in Spielfilmlänge
Einmal in der Saison gibt es bei den „Rosenheim-Cops“ seit Jahren dieses Format in Spielfilmlänge – damit ist es doppelt so lang wie die üblichen Episoden, die dienstags im Vorabendprogramm laufen. Dass das Spezial außerhalb der eigentlichen Staffel läuft, wird den Fans der Serie vor allem an Rechtsmedizinerin Sandra Mai (Sina Wilke) auffallen: In den regulären Folgen war sie schon vor einigen Wochen ausgestiegen und ersetzt worden.
Das Ermittlerteam besteht derweil aus der Stammbesetzung: Da sind die Kommissare Sven Hansen (Igor Jeftić) und Anton Stadler (Dieter Fischer), der nach dem Tod von Schauspieler Joseph Hannesschläger 2020 in der Rolle des Rosenheimer „Urcops“ Korbinian Hofer dessen Position eingenommen hat. Ihnen zur Seite stehen Polizist Michael Mohr (Max Müller) und Sekretärin Miriam Stockl (Marisa Burger).
Schnell haben sie in der Industriellenfamilie und der Firma einen Verdächtigen ausgemacht. Doch die Ermittler haben in dieser Folge nicht nur doppelt so viel Zeit für den Fall – es gibt auch eine zweite Leiche. Der Yogalehrer von Margarethe Herrling, der ein auffallend enges Verhältnis zu der Witwe hat, ist auf die Terrasse der Villa zu Tode gestürzt worden. Hängt das mit dem Mord am Unternehmersprössling zusammen? Irgendwann klären sich die Zusammenhänge – wie Stadler bairisch bekundet: „Jetzt schnackelt’s!“
Liebgewonnene Rituale der „Cops“
Wie in jede Folge der „Rosenheim-Cops“ gehört auch in das Spezial ein Nebenstrang aus dem Leben im Polizeipräsidium. Dieses Mal organisiert Marianne Grasegger (Ursula Maria Burkhart) vom Empfang eine Tombola zugunsten ihres Schrebergartenvereins.
Allerhand Menschen bringen allerhand Ausrangiertes als Gewinne vorbei. In einem beleuchtbaren Globus findet Stockl 12.000 Deutsche Mark in bar, die aus einem Bankraub vor 35 Jahren stammen. Sie macht sich an die Recherche, wer der Täter war. Und staunend stellt Grasegger fest, dass an der Sekretärin eine Kommissarin verloren gegangen ist ...
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Die D-Mark, die eigentlich längst ausgeschiedene Pathologin: Es sind nicht die einzigen Reminiszenzen an vergangene Zeiten. Stadler und Hansen exerzieren den Running Gag durch, den anderen mit alten Fällen aus ihren früheren Stationen in Passau und Hamburg ungefragt zu behelligen. Für die Dauergucker der „Cops“ gehört das ebenso zu den liebgewonnenen Ritualen wie das „Stadler Ende“, bevor der Kommissar am Telefon auflegt. Und natürlich Stockls „Es gabat a Leich“ – was sie nun gleich zweimal verkünden kann.
„Die Rosenheim-Cops“ Mittwoch 20.15 Uhr, ZDF