Hamburg. Volker Kutschers achter Rath-Roman kommt in einer adaptierten Fassung auf die Bühne. Hausherr Axel Schneider führt Regie.
Die Bücher von Volker Kutscher erleben durch die deutsche ARD-Topserie „Babylon Berlin“ in der Regie von Tom Tykwer, Achim von Borries und Hendrik Handloegten einen regelrechten Höhenflug. Das Altonaer Theater hatte sich die Rechte an der Uraufführung des achten Romans um den Ermittler Gereon Rath gesichert. Hausherr Axel Schneider bringt nun eine dramatisierte Fassung auf die Bühne.
Volker Kutschers Kommissar Gereon Rath ermittelt, während in Berlin das Olympia-Fieber herrscht
„Olympia“, so heißen Buch und Theaterstück, spielt im Jahr 1936. Die Nationalsozialisten sind an der Macht, die Olympischen Spiele in Berlin stehen bevor, in Deutschland grassiert das Olympia-Fieber. Es wird ganze Biografien prägen. Der junge Friedrich etwa soll Jugendehrendienst im olympischen Dorf leisten. Noch träumt er von Autogrammen vor allem der US-amerikanischen Sportstars. Doch dann kommt es zu einem seltsamen Todesfall, und er wird nicht der letzte bleiben. Auch Vertuschungsversuche und Sabotageakte häufen sich.
Der von Tobias Dürr verkörperte Oberkommissar Gereon Rath nimmt sich des Falles an, doch gilt er bereits als politisch unzuverlässig, der Druck der Nazi-Oberen auf ihn ist gewaltig. Die Inszenierung hält die Spannung, obwohl sie zahlreiche Wechsel der Schauplätze meistern muss. Das Geschehen spielt in einem ungewohnt abstrakten Bühnenbild, das nur aus fünf gigantischen Ringen besteht, die das Sportereignis ankündigen.
- „Olympia“, Band acht: Schneller, höher, blutiger
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Sicher ist, dass der so widersprüchliche wie sympathische Kommissar auch hier am Ende die richtigen Schlüsse ziehen wird. Und bis zur Auflösung muss niemand auf eine Fortsetzung warten.
„Olympia“ 15.11. bis 25.11., Altonaer Theater, Karten zu 16,- bis 43,- unter T. 39 90 58 70; www.altonaer-theater.de