Hamburg. Das technische Leitungsteam von „Harry Potter und das verwunschene Kind‟ erzählt vom Zauber der Effekte und japanischer Fankultur.

Harry Potter ist ein internationales Phänomen. Wie sehr das auch 26 Jahre nach Erscheinen des ersten Bands in englischer Sprache gilt, unter anderem davon handelt die neue Folge von „Lumos“, dem Harry-Potter-Podcast des Hamburger Abendblatts. Zu Gast sind Boris Neureiter, technischer Leiter am Hamburger Mehr!Theater, und sein Kollege Adrian Stoica, seines Zeichens Bühnenmeister und stellvertretender technischer Leiter bei der Theaterinszenierung „Harry Potter und das verwunschene Kind‟. Sie beide sorgen mit ihrem Team dafür, dass die Magie auf die Bühne kommt. Das heißt: Sie kümmern sich darum, dass Licht und Sound, Kulissen und Requisiten im Zusammenspiel mit den Darstellenden eine magische Dynamik entwickeln.

„Lumos“-Podcast, Folge 5: Wie die Magie bei Harry Potter auf die Bühne kommt

Immerhin interagieren Harry, Hermine und Ron, die Malfoys und all die anderen Charaktere des Stücks auf zauberhafte Weise mit Kaminen, Telefonzellen und Bücherregalen. Von zahlreichen weiteren verblüffenden Effekten ganz zu schweigen. Und das ist wortwörtlich gemeint. Denn das Credo der Produktion lautet: Don‘t spoil the magic. Sprich: Die Magie darf nicht verdorben werden.

„Ich werde damit regelmäßig gelöchert‟, erzählt Adrian Stoica als einer der Geheimniswahrer der Harry-Potter-Magie im Gespräch mit Podcast-Gastgeberin Birgit Reuther. „Ich sage dann immer: Du kommst in den Raum, und alles ist Magie. Wenn ich dir die Tricks verrate, dann hast du auch keinen Spaß mehr daran.‟

Boris Neureiter verantwortete auch den Start der japanischen Aufführung

Die Faszination für die emotionale Geschichte, die 19 Jahre nach der Handlung der Buchreihe ansetzt, reicht rund um den Globus. Um „Harry Potter und das verwunschene Kind‟ auf der Bühne am Hamburger Großmarkt einzurichten, ist Boris Neureiter mehrere Male nach London gereist, wo das Stück im Jahr 2016 seine Premiere feierte. Seitdem war und ist es neben Hamburg in New York, San Francisco, Toronto und Melbourne zu sehen. Und seit dem Sommer 2022 auch in Tokio. Neureiter verantwortete den Start der japanischen Aufführung als International Production Manager. Stets begleitet von einem Dolmetscher oder einer Dolmetscherin.

Die Sprachbarriere, kulturelle Unterschiede und damals dann zudem noch die Maskenpflicht aufgrund der Pandemie – die Kommunikation sei durchaus eine Herausforderung gewesen. Plus der Tatsache, dass er – wie zuvor bereits in Hamburg – erst einmal wieder eine leere Bühne vor sich hatte. „Da ging dann alles wieder von vorne los mit Licht, Ton, Video, Maschinerie – der ganze technische Wahnsinn“, erzählt Neureiter.

podcast-image

Fasziniert ist er von der japanischen Fankultur: „Das Publikum vor Ort ist superintensiv“, erzählt Neureiter. „Im Ausgang der U-Bahn-Halle steht ein riesengroßer Zeitumkehrer. Und an diesem Timeturner ist immer eine Schlange. Alle lassen sich fotografieren und haben einen Riesenspaß. Sie leben das komplett aus und sind immer in Kostümen unterwegs.“

Mehr zum Thema

An allen Spielorten kommen natürlich auch reichlich Zauberstäbe zum Einsatz. Vier bis fünf Stück pro Woche landen in Hamburg bei Stoica und seinem Team verschlissen auf der Werkbank oder werden direkt komplett ersetzt. Damit das Publikum weiterhin ungestört verzaubert werden kann.