Augsburg/Hamburg. Rede als Beschimpfung für Partei genutzt: Einmal mehr hat Bijan Tavassoli bei Veranstaltung für Aufregung und Tumulte gesorgt.
Bei der Wahl von Linken-Chef Martin Schirdewan zum Spitzenkandidaten für die Europawahl ist es am Sonnabendabend zu einem Eklat gekommen.
Bevor Schirdewan beim Parteitag in Augsburg mit knapp 86,9 Prozent der Stimmen gewählt wurde, sorgte sein Gegenkandidat um Platz eins der Kandidatenliste, Bijan Tavassoli, für einen Tumult. Es ist nicht das erste Mal, dass Tavassoli durch merkwürdige Aktionen auf sich aufmerksam machte.
Linke: Hamburger sorgt für Eklat bei Kandidatenwahl
Diesmal nutzte Tavassoli seine Bewerbungsrede für eine Beschimpfung der Partei und eine Lobrede auf Sahra Wagenknecht, die kürzlich aus der Linken ausgetreten war.
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Zum Abschluss seiner Rede erklärte Tavassoli selbst ebenfalls seinen Parteiaustritt. Zeitweise war unklar, ob er trotzdem kandidieren darf. Tavassoli redete auf der Bühne auf Schirdewan und die Tagungsleitung ein. Von den Delegierten des Parteitags gab es Protestrufe und Pfiffe.
Linke Hamburg: Partei will Tavassoli schon länger ausschließen
Schließlich erreichte Tavassoli im Wahlgang gegen Schirdewan etwa 2 Prozent der Stimmen. Er wurde gebeten, von der Bühne zu gehen und wurde schließlich von Sicherheitsleuten aus dem Saal geleitet. Schirdewan sprach von einem „unschönen Zwischenfall“.
Tavassoli war bereits in der Vergangenheit mit bizarren Aktionen aufgefallen, unter anderem hatte er sich als lesbische, bärtige Transfrau ausgegeben und war beim Parteitag 2022 für den Posten der weiblichen Sprecherin angetreten. Weil Tavassoli angeblich an „Corona und wahrscheinlich Affenpocken“ erkrankt sei, war er beziehungsweise sie allerdings beim Parteitag nicht persönlich anwesend, stattdessen verlas eine mit Corona-Maske und Kapuze vermummte Person ein ebenso wirres wie aggressives Statement in ihrem Namen.
Der Landesverband Hamburg hat nach eigenen Angaben bereits die Entscheidung getroffen, Tavassoli auszuschließen.