Hamburg. Wer wenig verdient, leidet stark unter Energiekosten. Geförderte Balkonkraftwerke könnten helfen. Nun gibt es eine politische Initiative dafür.

Die seit dem Ukraine-Krieg stark gestiegenen Energiepreise und die Inflation machen vor allem Menschen mit geringen Einkommen zu schaffen. Eine kleine Entlastung bei den Stromkosten könnten sogenannte Balkonkraftwerke bringen, Photovoltaikanlagen, die auf Balkonen angebracht werden und Strom erzeugen. Das jedenfalls hofft die CDU – und hat nun einen Antrag in die Bürgerschaft eingebracht, nach dem Geringverdiener besonders stark finanziell unterstützt werden sollen, wenn sie eine solche Anlage kaufen und installieren lassen.

Es sei wichtig, „dass alle Bevölkerungsgruppen die Möglichkeit haben, an einer autonomeren Stromversorgung teilzunehmen“, heißt es in dem CDU-Antrag. „Insbesondere Einwohner mit geringerem Einkommen stehen häufig vor finanziellen Hürden und können sich möglicherweise keine teuren Investitionen in erneuerbare Energien leisten. Hier setzt die Förderung von Balkonkraftwerken speziell für diese Zielgruppe an, indem sie ihnen ermöglicht, kostengünstig Solarstrom zu erzeugen und langfristig ihre Stromkosten zu senken.“

Photovoltaik: Stadt soll Installation für Geringverdiener bezuschussen

Nach der Vorstellung der CDU sollte die Stadt die Installation von Balkonkraftwerken für Menschen fördern, die weniger als 70 Prozent des mittleren Einkommens (Median) verdienen. Eine Förderung biete „eine Vielzahl von Vorteilen“, so der CDU-Antrag. „Erstens können sie durch die Erzeugung eigenen Stroms ihre Stromrechnungen senken und somit finanzielle Entlastung erfahren. Dies ist besonders wichtig für Haushalte mit begrenztem Einkommen, da Stromkosten einen erheblichen Teil ihres Budgets ausmachen können.

Zweitens ermöglicht die Nutzung erneuerbarer Solarenergie, unabhängiger von steigenden Strompreisen und den Auswirkungen fossiler Brennstoffe zu werden. Die gezielte Förderung von Balkonkraftwerken ist zudem ein wichtiger Schritt im Kampf gegen den Klimawandel.“

Energie Hamburg: Andere Länder haben bereits Förderprogramme für Balkonkraftwerke

Mit Balkonkraftwerken könnten die Menschen, „ihren eigenen grünen Strom erzeugen und somit aktiv zur Energiewende beitragen“, heißt es in dem Antrag, der am kommenden Mittwoch auf der Tagesordnung der Bürgerschaft steht – der ersten Sitzung nach der Sommerpause. Der Senat wird darin aufgefordert, bis Ende des Jahres ein entsprechendes Förderprogramm zu erarbeiten und der Bürgerschaft vorzulegen.

„Berlin hat im Februar eine umfassende Förderung für Stecker-Solargeräte am Balkon gestartet“, sagte CDU-Umweltpolitiker Sandro Kappe dem Abendblatt. „Bis zu 14.000 Balkonkraftwerk-Projekte können finanziert werden. Dafür wurden sieben Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Das Land Mecklenburg-Vorpommern stellt sogar ein Volumen von zehn Millionen Euro für 18.000 Haushalte zur Verfügung. Hamburg muss endlich nachziehen.“

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Gerade in Hamburgs Großsiedlungen wie Steilshoop gebe es ein enormes Potenzial, so Kappe. „Das muss der Senat endlich heben, wenn wir die Menschen entlasten und unsere Klimaziele erreichen wollen.“