Hamburg. Im Vergleich steht die Hochschule gar nicht so schlecht da. In welchen Bereichen Frauen in der Überzahl sind und in welchen nicht.

Unter den Studierenden sind Frauen längst in der Mehrzahl, unter den Lehrenden aber noch lange nicht. Geschlechterparität herrscht insofern auch an Hamburgs Hochschulen nicht. Aber die Universität Hamburg steht im Bundesvergleich relativ gut da: Der Frauenanteil unter Professorinnen und Professoren an der Universität Hamburg ist mit 32,84 Prozent deutlich höher als im bundesweiten Durchschnitt.

Das ist das Ergebnis einer Befragung, die der bundesweit tätige Verbraucherschutzverein Berlin/Brandenburg e.V. unter 42 deutschen Hochschulen unternommen hat. Im Bundesdurchschnitt sind demnach 28,06 Prozent aller Professuren an den befragten Universitäten und Hochschulen mit Frauen besetzt.

Universität Hamburg bei Frauenquote im oberen Fünftel

Die Uni Hamburg belegt unter den 42 Hochschulen den achten Platz. Von den insgesamt 682 Professoren sind hier 224 weiblich. Auch in der Hansestadt zeigt sich allerdings ein bundesweiter Trend: Unter den Junior-Professoren sind Frauen überrepräsentiert. Hier liegt ihr Anteil an der Uni Hamburg bei 55,88 Prozent. Von acht Dekanen an der Uni Hamburg sind drei weiblich (Rang fünf).

Das wird dem Anteil der Studentinnen in keiner Weise gerecht: Denn sie machen 56,90 Prozent der Studierenden an der Uni Hamburg aus.

Kieler Christian-Albrechts-Universität liegt weit hinten

„Weibliche Vorbilder sind in der akademischen Ausbildung noch immer rar, denn nicht einmal jede dritte Professur an den von uns befragten Universitäten und Hochschulen wurde mit einer Frau besetzt“, kommentiert Angelika Menze, Vorsitzende des Verbraucherschutzvereins Berlin/Brandenburg die Umfrageergebnisse.

„Auffällig ist zudem, dass noch immer gerade einmal knapp ein Fünftel aller Fakultätsleitungen weiblich ist. Dieser Wert ist selbst in den Vorstandsetagen der 40 DAX-Konzerne höher.“ Die deutschen Universitäten und Hochschulen sollten alles Mögliche tun, um auch für die vielen weiblichen Absolventinnen einen Anreiz für eine akademische Laufbahn zu schaffen, meint sie.

Die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel kommt übrigens mit einem Frauenanteil von gerade einmal 29,11 Prozent auf den 19. Platz.