Hamburg. Hamburg will seiner mehr als 3700 Corona-Toten gedenken. Wie das geschehen soll, dazu gibt es nun eine Online-Befragung.
Mehr als 3700 Hamburgerinnen und Hamburg sind bisher an einer Infektion mit dem Coronavirusverstorben. Noch während der Pandemie hatte die Bürgerschaft im Jahr 2021 mit großer Mehrheit beschlossen, an die Hamburger Opfer und die Leiden ihrer Angehörigen an einem zentralen Gedenkort zu erinnern. Nun wird es konkret.
In den kommenden Wochen sollen die Bürger mit darüber bestimmen, wie genau ein solcher Gedenkort aussehen könnte. „Im Zeitraum vom 12. Juni bis 14. Juli 2023 können sich Hamburgerinnen und Hamburger in die Planungen einbringen. Das Beteiligungsverfahren wird im Auftrag der Sozialbehörde von der Lawaetz-Stiftung durchgeführt“, teilte die zuständige Sozialbehörde am Sonntag mit. „Zwei Jahre lang dominierte die Corona-Pandemie das Leben der Menschen und prägte politische Debatten. Während die allermeisten nun auf diese herausfordernde Ausnahmesituation reflektierend zurückblicken können, gilt es auch, derer zu gedenken, die in der Pandemie ihr Leben verloren haben.“
Corona: Hamburger Toten soll an zentralem Ort gedacht werden
Die Todesopfer sollen dabei laut Behörde im Zentrum des Gedenkens stehen. „Den unmittelbar betroffenen Menschen in den Familien und Freundeskreisen der Opfer sowie dem Personal im Gesundheits- und Pflegebereich soll mit dem Ort Raum zur Bewältigung und Erinnerung gegeben werden“, so die Behörde von SPD-Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer. „Über die Ausgestaltung dieses Ortes der Erinnerung entscheiden die Hamburgerinnen und Hamburger mit.“
Dafür hat die Behörde einen Online-Fragebogen im Internet auf der Seite https://corona-gedenkort.hamburg zur Verfügung gestellt. Dieser richtet sich laut Behörde „besonders an Hinterbliebene sowie Krankenhaus- und Pflegeheimbeschäftigte, bietet aber allen Menschen, die besonders von der Pandemie betroffen waren – und es noch immer sind –, die Möglichkeit, ihre Perspektive einzubringen, um den entstehenden Gedenkort mitzuprägen“.
Corona: Hamburger sollen per Umfrage mit über den Gedenkort bestimmen
Die Ergebnisse der Online-Befragung sollten zusammen mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Seelsorge und von Religionsgemeinschaften sowie Fachkräften aus dem Gesundheits- und Pflegebereich ausgewertet werden, so Behördensprecher Wolfgang Arnhold. Weitere Informationen hierzu würden ebenfalls auf der entsprechenden Seite im Internet bereitgestellt.
Der Fragebogen kann nicht nur im Internet ausgefüllt werden – sondern auch an elf Standorten des Hamburg Service (vormals Kundenzentren), so die Behörde. „Die Papierfragebögen liegen dort zum Ausfüllen bereit und können bis Freitag, 14.7.2023, wieder abgegeben werden.“