Hamburg. Wer in Notlagen gerät, muss sich Hilfen mühsam zusammensuchen. Das soll sich durch ein neues Angebot in Hamburg ändern.

Wo bekomme ich Unterstützung in einer schwierigen Lebenslage? An welche Ämter kann ich mich wenden? Auf welche Hilfen habe ich Anspruch? Wo kann ich mich beraten lassen? Wie bekommen Menschen mit wenig Einkommen Vergünstigungen? Wer Antworten auf solche und ähnliche Fragen suchte, musste sich bisher an unterschiedlichen Stellen durchfragen oder durch das Internet wühlen. Künftig soll das einfacher werden. Denn gerade jetzt machen Inflation und steigende Energiekosten immer mehr Menschen schwer zu schaffen.

Wie bereits in ihrem Koalitionsvertrag festgeschrieben, wollen SPD und Grünen nun einen sogenannten „Teilhabe-Navigator“ einführen. Der soll von 2024 an helfen, auf dem Computer oder mit dem Smartphone „einen Überblick über Möglichkeiten zur Inanspruchnahme sozialer Hilfen in Hamburg zu bekommen“. Das sieht ein Antrag der Regierungsfraktionen von SPD und Grünen vor, mit dem sich die Bürgerschaft in ihrer Sitzung am 6. Oktober befassen wird.

Hartz IV und Co.: Hilfsangebote müssen einfach sein

„Auf einer einfachen, zentralen und ausbaufähigen Start- und Portalseite sollen staatliche und zivilgesellschaftliche Angebote gebündelt werden“, heißt es von SPD und Grünen. „Dazu gehören neben gesetzlichen Leistungen und Beratungsangeboten auch Vergünstigungen für Theater- und Museumsbesuche.“

Informationen zu sozialen Hilfen dürften kein Privileg sein, sagte Grünen-Sozialpolitikerin Mareike Engels. „Wer Hilfe braucht, muss sie unkompliziert finden können – auch das ist ein Teil aktiver Armutsbekämpfung. Hier können wir als soziale Stadt jedoch noch besser werden, denn es gibt zwar einerseits ein großes Angebot an sozialen Hilfen, die andererseits manchmal aber schwer zu finden sind.“

Viele wissen nicht, dass Sie Anspruch auf Hilfe haben

Die SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Kirsten Martens betonte, dass Vergünstigungen „für Haushalte mit geringen Einkommen leicht zugänglich sein müssen, damit möglichst viele Menschen von ihnen profitieren“. Mit dem neuen Angebot solle auch verhindert werden, dass Menschen Hilfen nicht beanspruchten, weil sie gar nicht wüssten, dass es sie gibt.