Hamburg. Statt bisher vier sollen Kinder sechs Wochen von Eltern begleitet werden können. Allerdings ist eine Frist vorgesehen.

SPD und Grüne wollen die Eingewöhnungszeit für Kinder in Kitas von vier auf sechs Wochen verlängern – und haben dazu einen gemeinsamen Antrag in die Bürgerschaft eingebracht. „In der Eingewöhnungsphase wird das Kind behutsam von einem Elternteil oder einer vertrauten Bezugsperson in die neue Lebenswelt der Kita begleitet“, heißt es darin. „Dieser Übergang von Familie in die Kindertagesbetreuung muss für jedes Kind sensibel und individuell gestaltet werden, um diesen Loslösungsprozess gut zu begleiten.“

Durch die Corona-Pandemie aber habe sich die Situation für Eltern und ihre jungen Kinder verändert, heißt es in dem gemeinsamen Antrag weiter. So hätten Familien Angebote wie Spielgruppen oft nicht nutzen können. „Dadurch fehlt jungen Eltern der Austausch mit anderen Eltern und den Kindern der Kontakt zu gleichaltrigen Kindern. Das kann dazu führen, dass sich der Ablösungsprozess während der Eingewöhnungsphase für Eltern und Kinder schwieriger gestalten und Unsicherheiten mit sich bringt.“

Den Kindern falle es oft schwer, sich in größere Gruppen einzufügen, „weil ihnen zum einen die Übung fehlt, aber auch weil sie sehr auf Erwachsene fixiert sind und der Kontakt zu Gleichaltrigen zum Teil vorher gar nicht stattgefunden hat“.

Eingewöhnungsphase wichtig für Integration in die Kita

Um diesen Schwierigkeiten angemessen zu begegnen, soll die bisher im Kita-Gutscheinsystem auf vier Wochen begrenzte Eingewöhnungszeit befristet bis 31. März 2023 auf sechs Wochen erhöht werden.

„Durch die von uns vorgeschlagene verlängerte Eingewöhnungszeit kann die Übergangsphase von der Familie in die Kita mit mehr Zeit und Ruhe gestaltet werden. Das sorgt für wichtige Entlastung bei Kindern, ihren Eltern und den Erzieherinnen und Erziehern“, sagte Grünen-Familienpolitikerin Britta Herrmann.

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Die Eingewöhnungsphase sei „entscheidend dafür, dass sich Kinder von ihren Eltern lösen und sich gut in die Kita integrieren können“. SPD-Familienpolitiker Uwe Lohmann betonte, dass derzeit „auch das Kita-Personal durch quarantäne- und krankheitsbedingte Ausfälle belastet“ sei. Eine Verlängerung der Eingewöhnungszeit schaffe „Entlastung auf beiden Seiten und ermöglicht mehr Zeit und Ruhe“.

Der Antrag soll bei der nächsten Bürgerschaftssitzung am 30. März beschlossen werden.