Hamburg. Mit einer besonderen Engagementkarte soll die Arbeit der freiwillig Tätigen gewürdigt werden. Das haben SPD und Grüne geplant.
Sie engagieren sich in Sportvereinen, Nachbarschaftshilfen, im Umweltschutz, bei der Feuerwehr und in vielen sozialen Einrichtungen: Rund 570.000 Menschen sind in Hamburg ehrenamtlich tätig und leisten damit einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft. Um dieses Engagement zu fördern und zu würdigen, wollen SPD und Grüne eine Bonuskarte einführen, mit der die Ehrenamtlichen hamburgweit Vergünstigungen nutzen können. Das teilten die Regierungsfraktionen am Dienstag mit.
„Die Arbeit der Engagierten im Sozialen, in der Kultur, im Sport, im Naturschutz und in der Nachbarschaft ist unverzichtbar in unserer Stadt", sagt Yusuf Uzundag, Sprecher für freiwilliges Engagement der Grünen-Bürgerschaftsfraktion. "Wir können leider nicht allen persönlich danken, doch mit der Engagementkarte wollen wir ihnen nun ein großes Dankeschön in Verbindung mit einigen Vergünstigungen aussprechen."
Hamburgs Ehrenamtliche sollen mit Bonuskarte Rabatte bekommen
Mit der Hamburger Engagementkarte könnte es für die ehrenamtlich Tätigen etwa kleinere Rabatte in Geschäften – etwa beim Bäcker – und kostengünstigere Eintritte zum Beispiel in Museen geben. In den Planungsprozess soll neben den Bezirksämtern auch die Zivilgesellschaft einbezogen werden, heißt es in der aktuellen Mitteilung von Rot.Grün. Zudem soll geprüft werden, inwiefern eine Engagement-App die Karte sinnvoll ergänzen kann. "Eine digitale Ergänzung mit einer App ist zeitgemäß, für uns der logische Schritt und zeigt in Zukunft hoffentlich noch weiteren Freiwilligen Wege auf, wie sie sich in unserer Stadt engagieren können", sagt Uzundag.
„In der Pandemie hat sich erneut gezeigt, dass ehrenamtliches Engagement für unsere Stadt unverzichtbar ist", betont auch Ali Simsek, Experte für freiwilliges Engagement der SPD-Fraktion. "Mit der Engagementkarte gibt Hamburg den vielen zupackenden Händen in unserer Stadt etwas zurück und kann bald mit vielen verschiedenen Vergünstigungen ganz konkret ‚Danke‘ sagen."
In 13 Bundesländern gibt es bereits Engagementkarten
Die neuen Vorteile sollen auch dabei helfen, die Attraktivität des Ehrenamtes zu erhöhen. "Die neue Engagementkarte, die bereits vorhandene Instrumente zur Anerkennung von freiwilligem Engagement, wie den ‚Hamburger Nachweis‘, ergänzt, soll daher in enger Abstimmung mit der Zivilgesellschaft – etwa dem Aktivoli-Landesnetzwerk – entwickelt werden", so der SPD-Politiker.
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Über den rot-grünen Antrag berät die Hamburgische Bürgerschaft am 16. Februar. In diesem wird der Senat aufgefordert, einen Planungsprozess mit Zeitrahmen zur Einführung einer Engagementkarte für Hamburg zu entwickeln und Planungen in Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft und den Bezirksämtern anzuregen. Auch Handelskammer und Handwerkskammer sollen mit einbezogen werden.
Um als ehrenamtlich Tätiger die Bonuskarte zu erhalten, werden "niedrige Zugangsschwellen" bei der Festlegung der Voraussetzungen angeregt. Den ausstellenden Organisationen sollen "möglichst unbürokratische Abläufe" ermöglicht werden. In 13 Bundesländern gibt es bereits Engagementkarten als Zeichen des Dankes und der Anerkennung für die Ehrenamtlichen. Im Rahmen des Beteiligungsverfahrens zur Hamburger Engagementstrategie im Jahr 2019 nannten rund 60 Prozent der Befragten die Einführung einer Engagementkarte als wichtige Verbesserung der Rahmenbedingungen für freiwilliges Engagement.