Hamburg. Was die Diagnose des Senators für die Behörde bedeutet und wer ihn künftig vertritt. 2022 stehen viele wichtige Entscheidungen an.

Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) ist an Krebs erkrankt und muss sich einer Operation unterziehen. „Senator Kerstan wird seinen Dienst für einige Wochen nicht wahrnehmen können“, sagte Umweltbehördensprecherin Renate Pinzke dem Abendblatt. „Es wurde eine Krebserkrankung im Frühstadium erkannt. Es bestehen gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Operation. Nach der Operation schließt sich eine Reha-Maßnahme an.“ Näheres über die Erkrankung des grünen Umweltsenators oder die weitere Behandlung teilte die Behörde nicht mit.

Nach den Vertretungsregelungen des Senates werde Kerstan während seiner Abwesenheit formal von Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeldt (SPD) vertreten, hieß es aus der Umweltbehörde. In der fachlichen Arbeit und innerhalb der Behörde wird demnach Umweltstaatsrat Michael Pollmann (Grüne) Kerstans Aufgaben mit übernehmen.

Hamburg: Umweltsenator Jens Kerstan an Krebs erkrankt

In diesem Jahr stehen zahlreiche wegweisende Entscheidungen in der Umwelt- und Klimapolitik an. Im März soll mit dem Bau der Fernwärmeleitung unter der Elbe begonnen werden, durch die der Hamburger Westen künftig mit Wärme aus dem neue Energiepark Hafen versorgt werden soll, so dass das Kohlekraftwerk Wedel abgeschaltet werden kann. Zudem laufen im ersten Quartal erste Bohrungen in Wilhelmsburg für das Projekt der Tiefengeothermie (Erdwärme) und die EU-Entscheidung zur Förderung der geplanten Wasserstoffproduktion in Moorburg wird erwartet.

Darüber hinaus soll das Grundstück des ehemaligen Kohlekraftwerks von Vattenfall zurückgekauft werden. Von weitreichender Bedeutung ist auch die anstehende Überarbeitung von Klimaplan und Klimagesetz, in denen neue, strengere Ziele und konkrete Maßnahmen zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes festgeschrieben werden sollen. Auch während Kerstans Abwesenheit würden all diese Themen natürlich weiterbewegt, es werde keinen Stillstand geben, sagte Behördensprecherin Pinzke.

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Jens Kerstan ist eines der dienstältesten Senatsmitglieder

Der 55-jährige Kerstan ist seit April 2015 Umweltsenator und damit eines der dienstältesten Senatsmitglieder. Zuvor hatte der Bergedorfer Volkswirt fast sieben Jahre lang die Bürgerschaftsfraktion der Grünen geführt.