Hamburg. Immer noch seien über 150 Rechner nicht auf Windows 10 umgerüstet. Beamten bei Arbeit behindert. Warum sich die Wartung verzögert.

Die Digitalisierung der Polizei läuft so stockend, dass die Beamten ihrer Arbeit bisweilen nur unter erschwerten Bedingungen nachkommen können. So jedenfalls sieht es die CDU – und bezieht sich dabei auf Äußerungen aus der Polizei und die Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage des Innenpolitikers Dennis Gladiator.

Danach gibt es noch immer 151 Rechner der Polizei, die nicht auf Windows 10 umgerüstet sind. Für die Spezialwartung der auf vielen Rechnern noch genutzten veralteten Betriebssysteme hat die Stadt 2020 und 2021 883.000 Euro zusätzlich bezahlen müssen.

Polizei Hamburg: Bereits nächste Umstellung in Sicht

Eine Ursache der Verzögerung ist ausweislich der Senatsantwort auf die CDU-Anfrage, dass einige Programme noch immer nicht unter Windows 10 laufen – etwa Handflächen- oder Radioscanner. Obwohl noch nicht einmal das aktuelle Windows 10 auf allen Rechnern der Polizei installiert ist, muss man sich bereits auf die nächste Umstellung einstellen – denn in vier Jahren wird Microsoft auch Windows 10 nicht mehr unterstützen.

Auf die Frage, ob man sich darauf ausreichend vorbereite, antwortete der Senat: „Es ist zu erwarten, dass die Polizei zeitgerecht ein Projekt einrichten wird, das den Umstellungsprozess gemeinsam mit dem städtischen IT-Dienstleister durchführen und hierbei die Erfahrungen nutzen wird, die bei der Umstellung auf Windows 10 gewonnen werden konnten.“ Unklar ist auch, wie sich die erneute Umstellung auf die für 2026 geplante Einführung der elektronischen Strafakte auswirkt. Hamburg beteiligt sich dabei laut Senat an einer Zentrallösung des Bundeskriminalamts.

Polizei Hamburger durch Updates bei Arbeit behindert

Laut CDU-Innenpolitiker Gladiator konnte die Hamburger Polizei „ihrer eigentlichen Arbeit jüngst erneut nicht ungehindert nachkommen, weil ohne Vorwarnung an fast allen Dienst-PC Updates von jeweils bis zu 1,5 Stunden Dauer durchgeführt werden mussten“. Diese Panne reihe sich ein „in das digitale Chaos, das der Senat seit Jahren bei Hamburgs Polizei verursacht“, so Gladiator.

„Den ohnehin überlasteten Polizeibeamten wird das Leben so unnötig erschwert, und Ermittlungsverfahren ziehen sich durch mangelnde Kapazitäten bei der Auswertung von Speicherdaten massiv in die Länge. Ich hoffe, dass Innensenator Andy Grote im Hinblick auf die nächste Umstellung auf Windows 11 und die Einführung der Elektronischen Strafakte rechtzeitig erforderliche Maßnahmen in die Wege leitet – damit der Steuerzahler nicht wieder über 880.000 Euro aufbringen muss, um für das Verschlafen des Senats zu bezahlen.“