Hamburg. Christoph de Vries empört sich über ein beklebtes Wahlplakat. Bei Twitter gibt es Zuspruch – aber auch Kritik und Hasskommentare.

Erneut sorgt ein Post eines Hamburger Politikers in den sozialen Medien für Wirbel. Der CDU-Direktkandidat und Bundestagsabgeordnete Christoph de Vries hatte sich diese Woche via Twitter und Facebook über ein zerstörtes Wahlplakat empört. Er erstattete Strafanzeige wegen Sachbeschädigung gegen unbekannt, wie er mitteilte. Der CDU-Mann erhielt viel Zuspruch dafür – aber auch viele böse Kommentare.

Auf dem großflächigen Wahlplakat lächelt Christoph de Vries in die Kamera, darunter ist "Wohlstand schafft man nicht mit Links" zu lesen. Doch Nase und Mund des Politikers sind mit Aufklebern von Fridays for Future verdeckt, das "nicht" wurde durchgestrichen.

CDU-Direktkandidat Christoph de Vries erstattet Anzeige

De Vries hat ein Foto des verunstalteten Plakats gepostet. Dazu schrieb er: "Nach zahllosen beschädigten und zerstörten Wahlplakaten war heute auch wieder ein Großflächenplakat beklebt und beschmiert. Liebe Aktivisten von Fridays for Future, auch das ehrenwerteste Engagement rechtfertigt solche Taten nicht." Der CDU-Direktkandidat teilte in dem Beitrag zudem mit, dass er Anzeige erstattet habe, da Sachbeschädigung eine Straftat sei.

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Bei Facebook erhielt de Vries bislang fast 500 "Likes", ebenso wie bei Twitter. "Vollste Zustimmung. Klima-Fanatikern wird immer noch viel zu viel Verständnis entgegengebracht, weil es ja um eine vermeintlich gute Sache geht. Aber Straftaten sind Straftaten", "Richtig so, Christoph" oder "Infantile Aktionen", heißt es in einigen Kommentaren.

Christoph de Vries erntet Shitstorm bei Twitter

Aber der CDU-Mann erntete auch viele negative Kommentare, auf Twitter entwickelte sich ein regelrechter Shitstorm, bei dem auch Bezug auf das "Pimmelgate", mit dem Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) für Schlagzeilen gesorgt hatte, Bezug genommen wurde. "Mein herzliches Beileid, dass Sie sowas durchmachen müssen. Ich hoffe, da folgen jetzt ein paar Hausdurchsuchungen und Razzien. Das kann ja nicht sein, dass diese Chaoten von FfF Aufkleber(!) auf Wahlplakate (!!) draufmachen", schreibt ein Nutzer.

Fridays for Future Frankfurt am Main postete ein Bild von einem Clown und schrieb: "Es tut uns im Namen von Fridays for future sehr leid, dass wir nicht eher das hier auf ihr Plakat geklebt haben."

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CDU bei diesem Wahlkampf von viel Sachbeschädigung betroffen

Andere kommentierten den Tweet mit "Ja ganz klar, bei ner aufgeklebten Nase ist das Maß voll. Wie dünnhäutig kann man sein?", "Kinder anzeigen, die sich für ihre Zukunft einsetzen und das dann auch noch auf Twitter stolz zu posten, steigert Ihre Sympatiewerte nicht" oder "Ich bin schon 57 Jahre alt und habe schon viele Wahlkämpfe miterlebt (...)Wahlplakate wurden schon so lange wie ich denken kann bemalt und bekritzelt. Aber ich habe noch nie jemanden erlebt, der deswegen Anzeige erstattet hat. Auch Hass-Kommentare sind unter dem Eintrag des Politikers zu finden.

"Ich bin entsetzt über so viel Unanständigkeit", sagte de Vries dem Abendblatt am Freitag. Es sei beschämend. "Es gibt offenbar kein Rechtsbewusstsein dafür, was das Eigentum anderer ist, und dass Sachbeschädigung eine Straftat ist."

Polizei ermuntert, Vandalismus und Schmiereien anzuzeigen

In diesem Wahlkampf sei es "ganz heftig", was die Sachbeschädigung von CDU-Wahlplakaten anginge. "Es sind schon Hunderte Plakate verschwunden, unzählige wurden mit Aufklebern von Fridays for Future beklebt", so der CDU-Politiker. Christoph de Vries vermutet die Täter "in der politisch linken Ecke".

Sachbeschädigung und Vandalismus ist laut CDU in diesem Wahlkampf ein großes Problem.
Sachbeschädigung und Vandalismus ist laut CDU in diesem Wahlkampf ein großes Problem. "Es sind schon Hunderte Plakate verschwunden", sagte Christoph de Vries. © picture alliance / Fotostand | Fotostand / K. Schmitt

Der Schaden durch Sachbeschädigung und Vandalismus betrage bereits Tausende Euro. Erst jüngst seien an der Legienstraße innerhalb von einem Tag 20 Wahlplakate spurlos verschwunden, so de Vries. Die Polizei habe die CDU ausdrücklich ermuntert, Vandalismus und Schmiereien anzuzeigen.