Hamburg. Zur Feier der „Pride Weeks“ lädt der Senat zum Empfang und der Verein Hamburg Pride zu einer Gala ein. Die wichtigsten Infos.
Die Stadt schmückt sich in Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau und Lila. Vielerorts wehen Regenbogen-Flaggen, seit Freitagvormittag auch am Rathaus. Hamburgs Zweite Bürgermeisterin und Gleichstellungssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) hat den bunten Stoff am Marktplatz gehisst.
Sechsmal hat sie ihn bereits aufgezogen und fliegen lassen. Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit (SPD) und zwei Vorstandsmitglieder vom Verein Hamburg Pride haben Fegebank in diesem Jahr unterstützt. „Das ist nicht nur eine schöne Tradition“, sagte die Senatorin,, „sondern auch politisch für uns als Senat ein ganz wichtiges Zeichen, dass Hamburg Flagge zeigt – ein Zeichen für Vielfalt, Offenheit und Toleranz in dieser Stadt.“
Katharina Fegebank hisst Flagge zum Auftakt für den Christopher Street Day
Mit dem Flaggehissen machte Fegebank den Auftakt für den Christopher Street Day (CSD), der in diesem Jahr vom 24. Juli bis 8. August stattfinden und damit erstmals in der Geschichte der Hansestadt zwei Wochen andauern wird.
Doch bevor die „Pride Weeks“ am Sonnabend beginnen werden, lud Fegebank am Freitagnachmittag stellvertretend für den Senat zu einem virtuellen Empfang ein. Neben der Senatorin sprachen auch die Anwältin Lucy Chebout, die Adoptionsaktivistin Gesa Teichert-Akkermann, die Leiterin der Beratung für queeres Familienleben, Julia Seidel, sowie der Landesverband der Caritas. Der Fokus lag auf der Gleichstellung und rechtlichen Anerkennung von gleichgeschlechtlichen Familien.
„Hamburg ist eine Regenbogenstadt!“
„Hamburg ist eine Regenbogenstadt!“, sagte Fegebank und betonte die Rolle Hamburgs als Vorreiterin. Doch es sei längst nicht genug erreicht. Immer noch seien Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität diskriminiert – auch vom Gesetzgeber. Das Abstammungsrecht für weibliche Elternpaare, das Blutspendeverbot für homo- und bisexuelle Männer sowie das Transsexuellengesetz müssten auf Bundesebene im Sinne der Selbstbestimmung erneuert werden. „Es ist frustrierend zu sehen, wie lange es dauert, bis diese simple, demokratische Forderung umgesetzt wird“, sagte Fegebank.
Um die sexuelle und geschlechtliche Vielfalt auf Landesebene zu fördern, möchte der Senat den Hamburger Aktionsplan für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt fortschreiben. Geplant sind Workshops etwa zu Gesundheits- und Adoptionsfragen. Außerdem soll es eine Online-Umfrage geben, durch die Hamburgerinnen und Hamburger an den Inhalten mitwirken können. Die Aktion folgt dem Motto des diesjährigen CSD: „Keep on fighting. Together.“
Gala auf Kampnagel zum Start der Pride Weeks
Die beiden „Pride Weeks“ starten am Sonnabend mit einer Gala auf Kampnagel. Hamburg Pride überträgt die Veranstaltung live auf YouTube und Facebook. Es folgen eine Fotoausstellung, Lesungen sowie Diskussionsrunden mit Politikerinnen und Politikern.
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Höhepunkt ist die Fahrraddemo am 7. August. Vergangenes Jahr radelten mehr als 2000 Menschen mit, vorneweg die Senatorin Fegebank. „Dieses Jahr wird es hoffentlich eine noch größere, um das Thema und die Bedeutung des CSD und der ,Pride Weeks‘ in die Stadt zu tragen – mit Regenbogenfarben“, sagt sie.
Weitere Infos zu den Veranstaltungen und zum Infektionsschutz listet der Hamburg Pride online auf.