Hamburg. Warnung vor Auto-Partys in Hamburg. Bürgermeister Tschentscher geht von sinkenden Infektionszahlen aus.

Nach einem Krisengipfel mit führenden Medizinern und Forschern zur Corona-Pandemie im Rathaus hat Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) den Hamburgern am Freitag Mut gemacht: "Wir haben derzeit die begründete Hoffnung, dass wir bei den Fallzahlen auf einem Plateau angekommen sind“, sagte er. „Ich gehe davon aus, dass wir in den nächsten Wochen Infektionszahlen haben, die zurückgehen – die Frage ist, wie weit sie zurückgehen.“

Der über sieben Tage geglättete R-Wert liegt mittlerweile unter eins, das heißt, dass jeder Infizierte im Schnitt weniger als einen anderen Menschen ansteckt. Tschentscher gab sich überzeugt: „Die Maßnahmen, die wir am 2. November in Kraft gesetzt haben, wirken auf jeden Fall.“

Hamburg: Wellenbrecher-Lockdown war dringend notwendig

Alle Experten im Rathaus seien sich einig gewesen, dass der „Wellenbrecher-Lockdown“ dringend notwendig gewesen sei. Es sei noch zu früh, um über Lockerungen zu sprechen, sagte Prof. Stefan Kluge, Leiter der Intensivmedizin am UKE. Am Freitag meldete die Gesundheitsbehörde 535 neue Fälle in Hamburg. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will am Montag erneut mit den Ministerpräsidenten über die Lage beraten.

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Tschentscher hatte mit den Wissenschaftlern darüber gesprochen, wie die Maßnahmen zu schärfen seien, um zielgenauer zu wirken. Er wandte sich direkt an die Bürger: „Wir sind im Gesundheitswesen weiterhin sehr gut aufgestellt und bestens präpariert für die nächste Zeit.“ Jeder müsse in seinem täglichen Verhalten aber weiter Verantwortung zeigen.

Melanie Leonhard: Lockdown wirkt noch nicht wie gedacht

Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) ruft die Bürger im Abendblatt auf, nicht nach Lücken in den Regeln zu suchen, sondern sich „möglichst risikoarm“ zu verhalten. Es sei „noch nicht flächendeckend so“, dass alle Menschen den Willen hätten , ihre Kontakte so weit wie möglich zu reduzieren. Daher wirke der Lockdown „noch nicht so, wie wir uns das erhofft hatten“.

Es seien vermehrt Feiern in Autos aufgefallen – die man daher verbieten werde. Hoffnung mache ihr die Entwicklung eines Impfstoffs: Hamburg bereite „mit Hochdruck“ die Einrichtung eines großen Impfzentrums vor, sagte Leonhard. Sie hoffe, „dass die Impfungen noch vor Ostern beginnen können. Das finde ich sehr ermutigend“.

Auch der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach spricht sich im Abendblatt gegen Lockerungen aus. Er nennt den Schulbetrieb „nicht sicher genug“. Lauterbach: Wir hatten jetzt acht Monate Zeit, die Teilung der Schulklassen und ein wirkungsvolles Homeschooling vorzubereiten. Daher ist es sehr schwer erklärbar, dass man immer noch darauf hofft, es mit Maskentragen und Lüften zu schaffen.“

Lesen Sie das gesamte Interview mit Melanie Leonhard am Sonnabend im Hamburger Abendblatt und hier bei abendblatt.de