Hamburg. CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer und Hamburgs Landeschef Heintze rechnen beim Europawahlkampf mit Rechtspopulisten ab.
Gleich zur Begrüßung hatte CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer Lacher und Sympathien auf ihrer Seite. „Hamburg ist eines meiner Lieblingsländer in Deutschland. Ich komme sehr gern hierher“, sagte die Saarländerin, die im Dezember auf dem Bundesparteitag der CDU in Hamburg in ihr Amt gewählt worden war.
Kramp-Karrenbauer war zum Schlussgalopp im Europawahlkampf in die Europa Passage gekommen, um den Hamburger Unions-Spitzenkandidaten Roland Heintze zu unterstützen. Aber bevor es um die großen Linien europäischer Zusammenarbeit ging, warb AKK – ganz Wahlkämpferin – auch um Stimmen für die CDU bei der parallel stattfindenden Bezirksversammlungswahl.
„Wenn Sie mit der SPD-Dominanz in der Stadt nicht zufrieden sind, können sie im Bezirk mit ihrer Stimme für die CDU ein Zeichen setzen“, sagte die CDU-Bundesvorsitzende vor rund 150 Zuhörern im Restaurant Se7en Oceans.
AKK über Rechtspopulisten: "Sie nennen sich Patrioten"
Wenige Tage nach der Veröffentlichung des Skandalvideos mit dem inzwischen zurückgetretenen österreichischen Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) nutzte Kramp-Karrenbauer die Chance zur Abrechnung mit den Rechtspopulisten. „Sie nennen sich Patrioten, aber am Ende geht es ihnen immer nur um Parteiinteressen“, so AKK. Bei dieser Wahl könne niemand sagen, er habe nicht gewusst, worauf er sich einlasse, wenn er die AfD wähle.
Europa sei kompliziert, so Kramp-Karrenbauer, und die CDU biete deswegen auch keine einfachen Lösungen. So gehe es zum Beispiel darum, den Klimaschutz in einer gemeinsamen europäischen Anstrengung voranzubringen, aber andererseits müsste es auch Angebote für diejenigen geben, die ihren Arbeitsplatz infolge der ökologischen Wende verlieren.
Bei der Union zählt das Landesergebnis
„Ich beobachte bei Schülern eine Grundstimmung, die heißt: Nie wieder CDU. Was soll ich denen sagen?“, fragte ein junger Mann und spielte auf die umstrittene Urheberrechtsreform und den Einsatz von Uploadfiltern an. „Wir schützen das geistige Eigentum – analog und digital. Ich denke, wir können das ohne Uploadfilter regeln“, sagte AKK.
„Wer einen Hamburger im EU-Parlament haben will, muss CDU wählen“, trommelte Heintze in eigener Sache. Während es bei den anderen Parteien auf das Bundesergebnis ankomme, zähle bei der Union das Landesergebnis.