Hamburg. Schulen, die Energiekosten sparen, durften bislang die Hälfte des eingesparten Betrags behalten. Neues Modell begrenzt Prämien.
Wenn der Umweltausschuss der Bürgerschaft am heutigen Montagnachmittag zu einer Sondersitzung im Rathaus zusammentritt, dann steht die Zukunft des Klimaschutzprojekts „fifty/fifty“ als einziger Punkt auf der Tagesordnung. Nachdem der Schulausschuss bereits mit Mehrheit einer Vorlage der Schulbehörde zugestimmt hat, mit der „fifty/fifty“ durch ein anderes System ersetzt werden soll, dürfte auch der federführende Umweltausschuss dem Votum folgen. Mit anderen Worten: Das von etlichen Bundesländern übernommene Modellprojekt „fifty/fifty“ steht in Hamburg vor dem Aus.
Schulen bekommen Geld fürs Energiesparen
Darum geht es: Der Erfolg von „fifty/fifty“ beruht auf der einfachen Regelung, dass jede teilnehmende Schule 50 Prozent des Betrags behalten darf, der durch Reduktion von Energie, Wasser und Abfall im Laufe eines Jahres eingespart wird. Rund 1,5 Millionen Euro werden bislang pro Jahr ausgeschüttet. Große Schulen können Prämien bis zu 25.000 Euro kassieren, die dann unter anderem für Klassenfahrten oder die Verschönerung der Gebäude ausgegeben werden können. Mehr als 100 Schulen haben 2016 mehr als 10 Euro pro Schüler aus dem Programm erhalten.
Mit dem neuen Modell, das die Behörde auf Initiative der Regierungsfraktionen von SPD und Grünen entwickelt hat, soll das Prinzip „Je höher die Energieeinsparung, desto höher die Prämie“ abgeschafft werden.
Künftig gilt eine Staffelung: Schulen, die drei Prozent Energie gegenüber dem Vorjahr einsparen, erhalten eine Prämie von 3 Euro pro Schüler, bis sechs Prozent von 4 Euro und darüber 5 Euro, egal wie hoch die Einsparung ist.
Hinzu kommen Prämien von maximal 4 Euro für pädagogische und 2 Euro für organisatorische Aktivitäten. „Die Abschaffung von fifty/fifty hat fatale Folgen für die Motivation zum Klimaschutz an Schulen“, sagt Thomas von Arps-Aubert von der Initiative „Rettet fifty/fifty“.