Hamburg. Nach Absagen von Aygül Özkan und Nikolas Hill nehmen sich die Christdemokraten „die Zeit, die wir brauchen“.

Die Hamburger CDU will sich mit der Nominierung ihres Spitzenkandidaten für die Bürgerschaftswahl Anfang 2020 bis zum Frühjahr 2019 Zeit lassen. Das hat die Partei am Wochenende auf einer Klausur­tagung in der Lüneburger Heide beschlossen.

„Die Bürgerschaftswahl ist erst in eineinhalb Jahren. Wir nehmen uns die Zeit, die wir brauchen“, sagte der Landesvorsitzende Roland Heintze. Dazu hätten er und Bürgerschaftsfraktionschef André Trepoll „erneut einstimmig den Auftrag erhalten, dem Landesvorstand im Frühjahr 2019 einen überzeugenden Vorschlag zu unterbreiten“, so Heintze.

Tragische Vorgeschichte

Die Vorgeschichte dieser Entscheidung ist tragisch: Im Sommer hatten sich Heintze und Trepoll bereits auf die frühere niedersächsische Sozialmi­nis­terin und ehemalige Bürgerschaftsab­geordnete Aygül Özkan (47) als Spitzenkandidatin festgelegt. Doch sie erkrankte so schwer, dass sie auf die Nominierung verzichten musste.

Danach galt der frühere Kultur- und Justizstaatsrat Nikolas Hill (46) als ein möglicher Kandidat. Doch auch er erkrankte schwer und zog sich vergangene Woche aus dem Kandidatenkreis zurück, um sich auf die Reha zu konzentrieren. Da weder Heintze noch Trepoll selbst Ambitionen auf die Spitzenkandidatur hegen, beginnt die Suche nun von vorn.

Themen: Wohnen, Mobilität, Sicherheit

„Wichtig ist jetzt vor allem eine gute inhaltliche Arbeit“, sagte Heintze mit Blick auf die Bezirks- und Europawahlen 2019 und die Bürgerschaftswahl 2020. „Die Initiativen der Fraktion werden öffentlich bereits sehr positiv wahrgenommen.“ Im anstehenden Wahlkampf wolle man nun „die Lebenswelten der Hamburger in den Mittelpunkt“ stellen. „Wir wollen ihnen kein kompliziertes Parteiprogramm vorlegen, sondern konkrete Antworten auf ihre Alltagsprobleme wie Wohnen, Mobilität und Sicherheit geben“, so Heintze.

In einer Diskussion mit den CDU-Bundestagsabgeordneten aus Hamburg forderten die Teilnehmer die komplette und zügige Abschaffung des Solidaritätszuschlags. Außerdem plädierten sie für eine engere Zusammenarbeit in der Metropolregion, um die Herausforderungen der wachsenden Stadt zu meistern.