Hamburg. Kammer-Präses Tobias Bergmann spricht von “ungeheuerlichen Aussagen“ und lädt Fraktion von “Stolperstein“-Verlegung aus.
Die Verlegung von 13 „Stolpersteinen“ am kommenden Montag hat einen heftigen Streit zwischen der Handelskammer Hamburg und der AfD ausgelöst. Die Kammer, die seit einiger Zeit intensiv ihre Rolle während der NS-Zeit aufarbeitet, will damit an ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter erinnern, die Opfer der Nazi-Diktatur wurden. Eingeladen hatte sie zu der Veranstaltung, bei der Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit (SPD) und die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) sprechen, auch alle sechs Fraktionen der Bürgerschaft.
Im Falle der AfD machte Kammer-Präses Tobias Bergmann jedoch einen Rückzieher und lud diese wieder aus. „Funktionäre der AfD haben durch ungeheuerliche Aussagen in meinen Augen erkennen lassen, dass sie offensichtlich nicht die Lehren aus der deutschen Geschichte gezogen haben“, begründete Bergmann seinen Schritt. „Aus Respekt vor den Opfern des Nationalsozialismus und deren Angehörigen“ sehe er sich gezwungen, die AfD-Vertreter auszuladen.
AfD spricht von Verletzung des Neutralitätsgebots
„Tobias Bergmann missbraucht das Erinnern für politische Zwecke“, kritisiert Alexander Wolf, Fraktionschef der AfD. Das sei „ein erneuter und skandalöser Verstoß gegen das Neutralitätsgebot, zu dem die Handelskammer verpflichtet ist“. Die AfD verurteile „jegliche Form von Antisemitismus“, so Wolf. Die Partei hatte zuletzt bundesweit für Schlagzeilen gesorgt, weil führende Vertreter in Chemnitz Seite an Seite mit Rechtsextremen aufgetreten sind. Sogar Hamburgs Co-Fraktionschef Jörn Kruse und Parteichef Dirk Nockemann hatten diese Auftritte scharf kritisiert.