Hamburg. Carsten Brosda informierte sich über Programme, Probleme und abseitige Projekte. Konzerte und Ausstellungen bis Sonntag.
Im Nasch-Café war Carsten Brosda schon öfter zum Mittagessen, in offizieller Mission besuchte er das Gängeviertel als Kultursenator zum ersten Mal. Auf Einladung der Künstler und Aktivisten des Kulturzentrums mitten in der Hamburger Innenstadt und aus Anlass des neunten Geburtstages führten Christine Ebeling, Sprecherin des Gängeviertels, und andere ehrenamtliche Mitarbeiter den Senator durch das verwinkelte Areal mit seinen Galerien, Probebühnen und Workshop-Räumen.
Brosda zeigte sich beeindruckt von der Vielfalt der Ausstellungsstücke in den Räumen von „In Da Wood“, in denen nur Kunstwerke aus Holz gezeigt werden. Einige der Künstler wie Till F.E. Haupt und Lena Schmidt waren anwesend und zeigten Brosda ihre Arbeiten. Der war sehr amüsiert von einem G-20-Spiel, das Haupt auf einem Schachbrett entworfen hat und bei dem mit kleinen Pflastersteinen aus Holz gewürfelt wird.
„Hamburg braucht Räume für das Absurde“
Auch vom Studio des freien Senders FSK zeigte sich Brosda beeindruckt. Seit 2016 sendet FSK aus dem Gängeviertel. Auch die Probebühne und das „Prinzessinnenzimmer“, ein Seminarraum im vierten Stock mit Butzenfenstern, bekamen wohlwollende Kommentare. „Es ist wichtig, den Ort mehr ins städtische Bewusstsein zu bekommen“, sagte Brosda. „Hamburg braucht solche Räume, wo auch das Schräge und Abseitige gezeigt wird.“ Nach und nach werden die Gebäude zwischen Speckstraße, Caffamacherreihe und Valentinskamp saniert. Barbara Kisseler, Brosdas verstorbene Vorgängerin, hatte sich sehr für die Restaurierung des Areals eingesetzt.
Von heute bis zum Sonntag feiert das Gängeviertel unter dem Titel „Noin Noin“ seinen Geburtstag mit Konzerten, Performances, DJ-Sets und Ausstellungen. 16 DIN-A4-Seiten dick ist das Programmheft. Sicher ganz im Sinne von Kisseler und Brosda. „Außenwirkung ist wichtig“, so der Kultursenator.