Partei fordert in einem Bürgerschaftsantrag Tageskarten für Schüler und Praktikanten und ein „preislich attraktives“ 24-Stunden-Ticket.

Hamburg. Die CDU will die Nutzung von Bussen und Bahnen in Hamburg attraktiver machen – auch über günstigere Preise. Dazu hat die Fraktion jetzt einen Antrag in die Bürgerschaft eingebracht, über den am 28. März abgestimmt werden soll. „Der Senat hat sich mehrfach (...) dazu verpflichtet, den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Hamburg als ‘Rückgrat für Mobilität’ zu stärken“, heißt es in dem von CDU-Verkehrspolitiker Dennis Thering formulierten Antrag.

„Doch ob und wie dies auch über die Gestaltung der Tarifstruktur des HVV geschehen kann, lässt der Senat bisher offen. Dabei gibt es eine Reihe tariflicher Stellschrauben, die weitere Bevölkerungsgruppen veranlassen können, Busse und Bahnen intensiver zu nutzen und die außerdem dazu geeignet sind, Familien stärker finanziell zu entlasten.“

CDU fordert Ganztagskarte für Schüler

Bei den aktuellen Tarifen müssten Schüler ab 15 Jahren, die nur gelegentlich mit Bus oder Bahn fahren und deshalb keine Monatskarte haben, für den Schulweg eine normale Ganztageskarte zum vollen Preis von mindestens 7,70 Euro kaufen, da die ermäßigte Tageskarte für 6,40 Euro erst ab 9 Uhr gilt, heißt es in dem Antrag.

Junge Leute zwischen Schulabschluss und Ausbildung oder Studium müssen „wie ein Vollverdiener den vollen Preis für eine Monatskarte zahlen (Großraum Hamburg AB 106,40 Euro). Die Monatskarte für gleichaltrige Azubis oder Studenten kostet demgegenüber nur 61,40 Euro.“

Künftig solle es für Schüler Ganztageskarten geben, die „nicht teurer als die 9-Uhr-Tageskarte“ sind, fordert die CDU in ihrem Antrag. Außerdem sollten „alle kindergeldberechtigten jungen Erwachsenen“, die ein Praktikum absolvierten, eine Zeitkarte zu Konditionen für Auszubildende oder Studierende kaufen können.

CDU plant 24-Stunden-Karte

Auch einen dritten konkreten Vorschlag macht die CDU: Der HVV solle eine „preislich attraktive“ Tageskarte einführen, die vom Moment des Kaufs an für 24 Stunden gültig sei – wie es sie etwa in Leipzig, Flensburg, Freiburg, Zürich oder Lissabon gebe.

„Hamburg ist mittlerweile deutscher Staumeister. Deshalb ist eine Förderung von Bussen und Bahnen von extremer Bedeutung“, sagte CDU-Politiker Thering. „Bus- und Bahnfahren ist das Rückgrat der Mobilität in unserer Stadt. Leider ist das Tarifsystem immer noch deutlich zu kompliziert und in vielen Teilen einfach zu unflexibel.“

Nur auf Verbesserungen beim Fahrkomfort zu setzen, wie etwa durch die Ausweitung der kostenlosen W-Lan Nutzung, reiche nicht. „Vielmehr muss endlich auch bei der Tarifstruktur angesetzt werden“, so Thering. „Busse und Bahnen werden nämlich nur dann als sinnvolle Alternative zum Auto wahrgenommen, wenn sie preislich überzeugen, komfortabel sind und verlässlich genug fahren.“ Zur Finanzierung steht nichts im Antrag.

Das kündigte der Hochbahn-Chef im Januar an:

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