Linke, CDU und FDP halten die vom Senat angekündigten 135 neuen Referendars-Stellen für richtig. Aber nicht für ausreichend.

Ein richtiger Schritt, aber nicht ausreichend – so hat die Opposition in der Bürgerschaft auf den von der rot-grünen Koalitionsmehrheit angekündigten Ausbau der Ausbildungskapazitäten für Referendare reagiert. Wie berichtet soll die Zahl der Plätze für angehende Lehrer im Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) von 550 in drei Schritten um insgesamt 135 erhöht werden.

„Es muss dringend aufgesattelt werden“, sagte Linken-Fraktionschefin Sabine Boeddinghaus. Schon jetzt gebe es Lehrermangel. 55 Schulen suchten aktuell insgesamt 57 Mathematik- und 14 Deutschlehrer, wie der Senat auf eine Boeddinghaus-Anfrage mitteilte.

„Schon das allein übersteigt deutlich die 45 zusätzlichen Stellen, die der Senat pro Jahr schaffen will. Von anderen Fächern ganz zu schweigen“, sagte Boeddinghaus. Immer häufiger müssten Vertretungslehrer auch regulären Unterricht geben. Die Linke fordert 200 zusätzliche Plätze für Referendare.

CDU und FDP fordern Konzepte

In dieselbe Richtung zielt auch CDU-Schulpolitikerin Birgit Stöver. „Eine Erhöhung um 135 Plätze ist zu wenig, wenn der Senat schon im vergangenen Schuljahr 500 Lehrerstellen nicht besetzen konnte“, sagte Stöver. Es brauche endlich ein Konzept, um dem Lehrermangel vor allem in den Fächern Mathematik, Physik und Chemie zu begegnen.

FDP-Bürgerschaftsfraktionschefin Anna von Treuenfels-Frowein fordert ein „ganzheitliches Konzept, um den Lehrerberuf sowohl an Gymnasien als auch an Stadtteilschulen attraktiver zu machen“, weil die Konkurrenz zu anderen Bundesländern immer größer werde.

„Hamburg hat in den vergangenen Jahren verschlafen, ausreichend Lehrkräfte auszubilden“, sagte die GEW-Vorsitzende Anja Bensinger-Stolze. Neben der Aufstockung der Plätze müsse die Attraktivität des Berufs durch eine generelle Einstiegsbesoldung nach A 13 erhöht werden.