Hamburg. Bei Neuanmeldungen an weiterführenden Schulen hat sich der Anteil der Gymnasien verringert. Weiter Zuwachs an Schülern.

Der Siegeszug der Gymnasien scheint erst einmal abgebremst. Bei der diesjährigen Anmelderunde für die fünften Klassen der staatlichen weiterführenden Schulen konnten die Gymnasien zwar erneut ein wenig zulegen, aber der Abstand zu den Stadtteilschulen hat sich nicht – wie in den vergangenen Jahren stets – vergrößert, sondern sogar verringert.

Insgesamt haben Eltern 13.731 Jungen und Mädchen für die fünften Klassen angemeldet. Das ist ein Zuwachs um 468 Schüler gegenüber dem Vorjahr. Davon werden 7441 Kinder (plus 229) auf ein Gymnasium gehen und 6290 Jungen und Mädchen (plus 257) auf eine Stadtteilschule. Der Anteil der Gymnasien hat sich von 54,5 auf 54,2 Prozent verringert, während die Quote der Stadtteilschulen von 45,5 auf 45,8 Prozent gestiegen ist. Dabei profitierten vor allem die Gymnasien von der neuen Regelung, dass auch Eltern aus dem schleswig-holsteinischen Umland ihre Kinder auf einer Hamburger Schule anmelden können. Wird dieser Effekt herausgerechnet, dann beträgt das Verhältnis Gymnasium zu Stadtteilschule 54 zu 46 Prozent.

Auch Zahl der Erstklässler ist gestiegen

Diese Stadtteilschulen verzeichnen die höchsten Anmeldezahlen: Gyula-Trebitsch-Schule (Tonndorf) 213 Schüler, Heinrich-Hertz-Schule (Winterhude) 205, Julius-Leber-Schule 204, Goethe-Schule Harburg 204 und Stadtteilschule Walddörfer 172. Bei den Gymnasien liegen diese Schulen vorn: Gymnasium Ohmoor (Niendorf) 189 Schüler, Gymnasium Rahlstedt 173, Gymnasium Lerchenfeld (Uhlenhorst) 173, Gymnasium Lohbrügge 162 und Helene Lange Gymnasium (Harvestehude) 161.

Es handelt sich bei allen Zahlen um vorläufige Ergebnisse. Erfahrungsgemäß gibt es Eltern, die ihre Kinder noch zu einem späteren Zeitpunkt anmelden oder sich noch einmal umentscheiden. In der Regel profitieren die Stadtteilschüler von den „Nachzüglern“.

Auch die Zahl der Erstklässler ist gestiegen: um 201 auf 14.282 Schüler. Darüber hinaus sind 700 Kinder von ihren Eltern noch nicht angemeldet worden. „Ich freue mich darüber, dass die Zahl der Kinder in Hamburg stetig wächst“, sagte Schulsenator Ties Rabe (SPD). Der aktuelle Anstieg habe offensichtlich wenig mit der Zuwanderung von Flüchtlingen zu tun. „Ein Grund ist sicherlich, dass Hamburg nicht nur eine attraktive Stadt, sondern auch eine familienfreundliche Stadt geworden ist“, sagte Rabe.