Hamburg. Die Wirtschaftsbehörde hat Albedyll verteidigt. Der frühere Tourismus-Chef sei in dem konkreten Fall nicht „involviert“ gewesen.
Die Wirtschaftsbehörde hat den im Februar 2016 zurückgetretenen früheren Geschäftsführer der Hamburg Marketing und Hamburg Tourismus GmbH, Dietrich von Albedyll, in einem konkreten Fall gegen den Verdacht der Korruption verteidigt. Hintergrund: Albedyll hatte bereits im Dezember 2015 eine private Firma mit dem PR-Unternehmer Wolfgang Raike gegründet, obwohl er noch in Diensten der Stadt stand.
Laut Senatsantwort auf eine Kleine Anfrage der CDU hatte die von Albedyll geführte Hamburg Marketing noch danach, nämlich im Januar 2016, einen Auftrag über 20.000 Euro an Albedylls privaten Geschäftspartner Raike gegeben. Dies sei ein „justiziabler Vorgang“, so Linke-Wirtschaftspolitiker Stephan Jersch. Zudem hat die Korruptionsabteilung der Dienststelle Interne Ermittlungen Vorermittlungen aufgenommen (wir berichteten).
Die unter Januar 2016 aufgelisteten 20.000 Euro an Raike gingen „auf eine Auftragsvergabe aus dem Jahr 2014 zurück und wurden bereits vom Wirtschaftsprüfer eingehend geprüft“, sagte nun Wirtschaftsbehörden-Sprecherin Susanne Meinecke am Montag. „Es handelt sich um einen Auftrag der Hamburg Marketing GmbH zur Tagestourismus-Kampagne 99 Lieblingsplätze.“ Nach einem „Pitch“ im Jahr 2014 mit drei Agenturen habe eine unabhängige Jury sich für die Vergabe des Auftrags an Raike entschieden. „Die Umsetzungsoption für 2016 wurde auf Bereichsleitungsebene gezogen. Herr von Albedyll war zu keiner Zeit in den Vorgang involviert.“